Das Startup

Venture Capital in Regression

Nachdem meine Karriere sich gerade im Umbruch befindet, muss ich mal ein paar Gedanken loswerden, die ich in den letzten 1,5 Jahren zum Thema Startup gesammelt habe.

Gemeinhin kann man zweierlei unter dem Begriff “Startup” verstehen: zum einen einfach eine neu gegründete Firma, oder aber, und dass ist die umgangssprachliche Definition, ein durch Investoren gestützes Unternehmen, welches fast immer irgendwie mit dem Internet zu tun hat. Hier in Deutschland ist für mich eigentlich nur die zweite Definition interessant, da man hier sonst einfach das Wort “Existensgründung” verwendet. Aber gut, genug der Definitionen.

Nach meiner Ausbildung stand ich vor der Entscheidung, in welche Richtung meine Karriere verlaufen sollte: entweder ich wechsle in ein anderes großes bzw. etabliertes Unternehmen, füge mich in das Team ein und lerne, wie dort gearbeitet wird – oder ich finde ein Unternehmen, welches sich gerade im Aufbau befindet, noch keine IT hat und jemanden braucht, der diese aufbaut. Um schneller vorran zu kommen erschien mir Variante 2 am Besten – was sich auch bewahrheitet hat. Zu diesem Zeitpunkt fand ich es auch extrem spannend, in so einem Startup zu arbeiten, denn die Atmosphäre war extrem gut. Ich wurde sofort als kompetenter Mitarbeiter anerkannt und konnte mich schnell verwirklichen. Das zu den positiven Seiten.

Denn was ich nicht so richtig bedacht bzw. beachtet hatte, war, dass ein Großteil deutscher Startups einfach nur Kopien von Konzepten aus den USA sind – auch Copycat genannt. Wie gesagt, das betrifft nicht alle, aber die Parallelen sind schon deutlich: Facebook und die deutschen sozialen Netzwerke, Groupon und CityDeal … Sie alle vereint, dass sie zwar durchaus erfolgreich Prinzipien von Übersee übernommen haben, aber letztendlich sind es fast immer nur direkte Kopien. Auch an dieser Stelle kann man sagen: Geschäftsideen kopieren kommt überall vor. Das stimmt, aber die Häufigkeit im Internet-Bereich ist leider schon deutlich.

Das Problem, welches mich allerdings am meisten beschäftigt, ist die Finanzierung. Viele Startups sind über einen sehr langen Zeitraum reine Brennöfen für Geldbündel – mit meist jungen und unerfahrenen CEOs an deren Spitze. Auch an dieser Stelle ist noch nicht wirklich etwas verwerfliches dran, denn jeder fängt mal an und kaum ein Unternehmen schreibt vom ersten Tag an schwarze Zahlen oder fährt gar Gewinne ein. Das Problem ist eher die Mentalität. Schaut man sich führende Blogs an, die sich mit der Branche beschäftigen, oder spricht man mit Startup Gründern, dann merkt man, wo der Hase lang läuft: es geht nur um einen guten “Exit”, also dem Ausstieg aus dem Unternehmen durch den Investor – indem man an einen anderen Investor verkauft. Das Ziel ist immer wieder, schnellstmöglich ein Vielfaches von dem Geld, was man vorher in das Unternehmen gesteckt hat, wieder heraus zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen muss man natürlich in kürzester Zeit sehr viel Geld investieren – das kann gut gehen, das geht aber meistens auch daneben.

Startups stehen nämlich auf zwei Säulen: fremdes Geld und Praktikanten. So erschreckend einfach diese Tatsache ist, so inflationär wird mit beiden Gütern auch umgegangen. Unternehmerische Grundsätze wie Nachhaltigkeit werden völlig ignoriert, es geht einfach nur darum, schnellstmöglich ans Ziel zu gelangen – ob das Unternehmen viele Jahrzehnte bestehen bleibt ist da eher sekundär. Die einzigen Gewinner an der ganzen Geschichte sind in jedem Fall die Geschäftsführer und externe Firmen, die völlig überzogene Projekte bezahlt bekommen. Nur die Angestellten, die von Anfang an dabei sind – die sind in jedem Fall die Verlierer. Wenn man einmal von der gewonnenen Erfahrung absieht. Der Investor hat eine 50/50 Chance, um entweder als Gewinner oder als Verlierer und somit dummer Geldgeber da zu stehen.

So, nun haben wir 3 Faktoren erkannt, die über Gedeih und Verderb der Firma entscheiden: die Idee muss sich durchsetzen, das Geld darf nicht ausgehen und man braucht billige Arbeitskräfte. Dieser Krieg an mehereren Fronten stellt ein erhebliches Risiko dar, und ein Scheitern an diesen Stellen ist nicht gerade unwahrscheinlich. Denn die meist kopierte Geschäftsidee kann sich meist nur so lange halten, wie das Original nicht in der Region aktiv ist. Da die meisten ursprünglichen Ideen aus Amerika stammen, wiegen sich die deutschen Ableger in Sicherheit. Aber es zeigt sich, dass viele Startups – natürlich die Originale und nicht die Copycats – durch die Decke gehen und dann beginnen, weltweit zu agieren – und das schließt Deutschland eben auch ein. Somit kann auf einmal sehr schnell eine übergroße Konkurrenz im Heimatmarkt aktiv werden und man sieht nur noch seine Felle davonschwimmen.

Eine weitere Gefahr ist, dass der Investor kalte Füße bekommt und alle Geldflüsse stoppt – da das Unternehmen noch nichts verdient, ist das gleichbedeutend mit der Aufgabe des Unternehmens. Irgendwann wird auch dem dümmsten Geldgeber einmal bewusst, ob es noch Sinn macht, mehr Geld zu verbrennen oder es lieber bleiben zu lassen. Es ist wie beim Pokern – man kann die Runde entweder mit Würde verlieren, man kann etwas riskieren und doch noch als Gewinner hervorgehen, oder man verliert dadurch alle restlichen Chips.

Beim Faktor “billige Arbeitskräfte” ist es die Kunst, zum richtigen Zeitpunkt auf professionelle Kräfte zu setzen und die Vorgänger in irgendeiner Weise loszuwerden. Aber wenn es Engpässe geben sollte, dann werden eben einfach 5 weitere Praktikanten eingestellt. Traurig ist es an dieser Stelle eben nur für die Leute, die sich für eine Firma aufopfern und dann doch fallengelassen werden – meistens sind es Berufsanfänger oder Studenten, also die Schwächsten in der Karriereleiter.

Ich weiß, dass das hier irgendwie stark nach Hasstiraden klingt, aber ich habe es genau in dieser Form sehr oft gelesen und sogar selbst erlebt. Was ich mir wirklich wünschen würde, dass wir zu alten Tugenden zurück finden – ein Unternehmen gründen, für stabiles und vor allem gesundes Wachstum sorgen, aber auch mal was risikieren. Aber vor allem eines: immer bodenständig bleiben.

Natürlich gibt es immer wieder Geschäftsideen, die nur über ein Startup realisiert werden können. Einfach, weil sie in der Anfangsphase viel Geld verbrennen müssen – siehe Facebook oder Twitter. Leider war es aber auch hier so, dass bei Facebook mehr Glück als Verstand mit hereingespielt hat, denn Anfangs war noch nicht klar, wie beide Unternehmen jemals Geld verdienen sollte – Twitter zeigt z.B. gerade, wie die anderen 50% der Chancen aussehen. Wenn jemand mit diesen Absichten ein Unternehmen gründet, und noch viel schlimmer, wenn es dann Leute gibt, die das noch mit ihrem Geld unterstützen, dann fehlen mir ehrlich gesagt die Worte.

(Bildquelle: geekandpoke.typepad.com)

3D LED Cube

Krasser Scheiss, den Nick Schulze aus 512 LEDs und einem Arduino Controller per Hand zusammengebastelt hat – nämlich ein rudimentäres, aber “echtes” 3D Display, welches keine Brillen oder spezielle Blickwinkel benötigt. Die Steuerung des Gerätes wird mittels Matlab – einem professionellen Mathe Programm – erledigt.

Wer lange Weile und viel Zeit hat, der findet unter hownottoengineer.com die komplette Anleitung inkl. Schaltplänen und Quellcode, um das Teil nachzubauen.

via engadget.com

StreamripperX – der Online Radio Recorder für den Mac

Als Liebhaber der elektronischen Tanzmusik bin ich vor allem auf der Suche nach immer neuen DJ-Sets, um keine lange Weile aufkommen zu lassen. Eine meiner Quellen sind natürlich Online Radios wie z.B. Proton-Radio. Unter Windows hatte ich für Winamp bereits das Streamripper Plugin im Einsatz, nur fehlte mir bisslang die Alternative für den Mac.

Da Streamripper ein Open Source Projekt ist, gibt es natürlich auch Versionen für mehrere Betriebssystem und somit auch für Mac: den StreamripperX – mittlerweile heißt er xstreamripper.

Das Gui ist relativ spartanisch, doch das Tool erfüllt seinen Zweck wunderbar. Man trägt Stream-URLs einfach ein oder zieht sie per Drag&Drop aus iTunes in das Fenster. Anschließend klickt man einfach auf “record” und schon geht’s los:

Um Bandbreite zu sparen – wenn man den Stream jetzt in iTunes starten würde, dann würde der auch zwei mal abgerufen werden – kann man den xstreamripper als Proxy-Stream verwenden. Ein einfacher Klick auf das entsprechende Symbol und schon wird der Daten-Stream direkt an iTunes weitergereicht und abgespielt:

Fazit:
Sehr geiles Tool mit spartanischem Gui – aber es erfüllt seinen Zweck.

Augmented Reality mit dem iPhone kreativ eingesetzt

Sehr geile Idee von Red-Bull: Man baut sich eine Rennstrecke aus deren Getränke-Dosen, um diese dann einzeln mit der Kamera abzufahren. Aus diesen Daten – ich schätze mal, dass die Richtungsangaben mittels der Beschleunigungssensoren gesammelt werden – generiert das kostenlose Red Bull Augmented Racing eine Rennstrecke, welche man dann befahren kann.

Das Ganze funktioniert natürlich nur, und das ist offensichtlich der Zweck der Geschichte, mit Red Bull Dosen. Nette Idee, nur leider habe ich gerade keine entsprechenden Dosen da, um es mal selbst zu testen…

In der Realität sieht das dann so aus:

Artikel wurde nicht gefunden

Via engadget.com

[php] mit Firephp und Zend Framework Ajax debuggen

Webentwickler kennen Firebug – DAS Tool um Javascript und HTML/CSS zu debuggen. Natürlich zähle ich auch dazu und das Tool hat mir bereits viele Male geholfen. Neu war mir allerdings FirePHP, eine Erweiterung für Firebug. Wie der Name bereits sagt dient es dem Debugging von php, vor allem im Hinblick auf die Ajax Entwicklung.

Kann man sonst mit einfachen print_r, vardump und die() einfach durch eine Anwendung gehen – was sicher nicht die professionelste Lösung ist – so hat man diese Möglichkeit bei Ajax nicht, da es sich dabei ja um eine reine Kommunikation zwischen Javascript und dem php Backend handelt. Mittels FirePHP hat man aber nun die Möglichkeit, Nachrichten an Firebug zu senden und diese anzeigen zu lassen.

Neben der Möglichkeit des Ajax Debuggings ist das Tool auch sehr hilfreich, ohne störende print_r’s, vardump’s und die()’s Debug-Meldungen zu erhalten und somit z.B. nicht das Layout der Seite zu zerstören.

So, nun aber genug der Einführung, schauen wir uns das System doch einfach mal an…

Unter addons.mozilla.org bekommt ihr die Erweiterung FirePHP. Wichtig ist, das ihr vorher Firebug installiert habt.

FirePHP erkennt ihr nun an dem blauen Käfer neben dem Firebug Symbol:

Bevor die Zend-Applikation läuft, also am besten in der public/index.php oder der application/bootstrap.php, einfach folgende Zeilen implementieren:

$writer = new Zend_Log_Writer_Firebug();
$logger = new Zend_Log($writer);
Zend_Registry::set('debug_logger', $logger);

Damit wird der FirePHP Logger initialisiert und ist ab sofort über die Zend_Registry überall in der Applikation verfügbar.

Nun könnt ihr an jeder beliebigen Stelle folgendes ausführen (das Array in der ersten Zeile dient natürlich nur dem Test, ihr braucht nur die 2. Zeile):

$var = array("Part_1"=>"Blabla", "Item2"=>array("Part_2"=>"Blabla"));
Zend_Registry::get('debug_logger')->log($var, Zend_Log::INFO);

Und schon bekommt ihr unter Firebug folgendes serviert:

Wenn ihr auf diese Log-Zeile klickt, so öffnet sich noch ein schöner Overlay in dem die Daten noch besser lesbar werden:

Ganz wichtig noch: Damit die Debug-Meldungen erscheinen, müsst ihr den Punkt “Netzwerk” aktiviert haben – sonst kommen die Meldungen bei Firebug nicht an:

Links:
firephp.org

zurück in die zukunft – eine Zeitreise in Bildern

Wow, ein echt cooles Projekt der Fotografin Irina Werning: Sie liebt es, alte Bilder von anderen Menschen anzuschauen. Und das brachte sie auf die Idee, die Menschen ihre früheren Bilder einfach nochmal nachstellen zu lassen. Herausgekommen sind diese wunderbaren Werke:

Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, also schaut immer mal wieder vorbei. Die bisher fertiggestellten Bilder findet ihr hier…

via surfgarden.de

Drahtlosen Hardware Keylogger selber bauen

Jerry arbeitet bei keelog.com – einem kommerziellen Anbieter für Hardware Keylogger. Doch Jerry ist auch ein Fan von Open Source und so hat er eine Anleitung ins Netz gestellt, nach der man so ein Teil selbst bauen kann. Darin enthalten sind eine detailierte Teileliste, die Baupläne, PCB Masken (Schaltkreise), die Firmware (also Steuersoftware) und natürlich die Bauanleitung selbst. Wenn man es etwas leichter haben will kann man aber auch ein DYI Kit (do it yourself) kaufen und spart sich somit die Zeit für die Suche der Einzelteile. Im Endeffekt hat man am Ende einen PS/2 Stecker, der am Ziel-PC angesteckt in Echtzeit alle Codes der gedrückten Tasten an ein bis zu 18m entferntes USB-Dongle sendet.

Natürlich bewegen wir uns hier in einer Grauzone, da es sowohl legale als auch illegale Einsatzzwecke dafür gibt. Da mich als Techniker in erster Linie auch nur die Technik interessiert, möchte ich dies erstmal außen vor lassen. Ich denke einfach, dass wenn jemand etwas böses tun will, er auch einen Weg findet dies zu tun. Und dann gibt es uns Nerds, die einfach nur Spass an Technik haben.

So, aber nun genug gequatscht, hier die Anleitung:
keelog.com

Via hack-a-day

Macbook kaputt

Gestern kam endlich das 4GB Ram Upgrade-Kit für mein Macbook an.

Natürlich machte ich mich gleich an den Einbau – Abdeckplatte abschrauben, Festplatte raus, Ram getauscht, Platte wieder dran. Nun einmal zum testen gebootet – lief wunderbar. Nachdem der Test erfolgreich war, gleich wieder heruntergefahren und abschließend die Schrauben der Abdeckplatte festgeschraubt.

Und nun kam das böse Erwachen. Beim erneuten Start des Macbooks tat sich nämlich genau nichts – der Apfel erschien und darunter drehte sich der Warte-Kreis. Erstmal nichts besonderes, aber wenn das ganze auf unbestimmte Zeit so bleibt und sogar die interne Platte in den Standby-Modus geht, dann kann da irgendwas nicht stimmen.

Also schnell die OSX Installations-DVD rausgekramt und darüber gebootet. Da das funktionierte wunderbar und ich war erstmal beruhigt, dass es nicht direkt am neuen Ram lag. Neben der Möglichkeit, OSX zu installieren kann man in diesem “mini-OSX” auch die Konsole oder das Festplatten-Dienstprogramm verwenden. Letzteres zeigte mir auch schnell den Fehler im Dateisystem: “Schlüssel nicht sortiert”. Was genau der Fehler aussagt weiß ich nicht, nach einem kurzen Blick ins Netz war aber klar, dass man die Platte nur formatieren und neu installieren bzw. aus einem Backup wiederherstellen kann.

An dieser Stelle war ich mal wieder super dankbar, dass ich Timemachine verwende und somit ein sehr aktuelles Backup hatte. Ein paar Dateien hab ich trotzdem verloren, da ich bestimmte Ordner vom Backup ausgeschlossen hatte – wie z.B. den Downloadordner und auch meinen Foto-Transfer-Ordner. Die Downloads taten nicht so weh, da man die einfach wiederholen konnte, aber die Fotos waren echt ärgerlich, weil ich Depp schon lange nicht mehr die Fotos korrekt archiviert hatte. Und so hab ich ca. 200 RAW-Bilder verloren, die nun einfach weg sind. Aber egal, rückgängig machen kann ich es nun nicht mehr und muss damit leben. Und da man aus Fehlern bekanntlich lernt wird nun die komplette Platte gesichtert 😉

Erpressung – was ich von den Bahnstreiks halte

Heut muss ich mal zu einem Off-Topic Thema kommen, was mich derzeit (und wahrscheinlich sehr viele andere) ungemein beschäftigt: die Bahnstreiks.

Letzte Woche fiel der GDL ja mal wieder ein, dass man schon lange nicht mehr gestreikt hat. Also gab es am Freitag den ersten Warnstreik. Die Arbeitgeberseite ließ sich davon offensichtlich nicht beeindrucken und blieb standhaft mit ihrem Angebot. Aufgrund dieser Entscheidung wurde von der GDL am Wochenende durch eine interne Abstimmung festgelegt, dass bis auf weiteres unbefristet gestreikt wird.

Das kurz zur zeitlichen Abfolge. Ich muss sagen, dass ich beide Parteien verstehen kann. Die Arbeitgeber wollen maximalen Profit machen, die Lokfahrer wollen einen einheitlichen Tarifvertrag und somit auch mehr verdienen – die Referenz soll der Rahmenvertrag der deutschen Bahn + 5% Lohn sein. Das Problem an der Sache ist nur, dass bereits der Rahmenverrtag der Bahn ca. 30% über den Lohnniveau der “Billiganbieter” liegt.

Ab diesem Punkt setzt bei mir Unverständnis ein: die GDL geht also davon aus, dass diese kleineren Betriebe 35% mehr Lohn zahlen sollen und trotzdem wettbewerbsfähig bleiben – gegen ein zu großen Teilen noch subventioniertes Unternehmen wie der deutschen Bahn. Sorry, aber da sollte man einfach mal den gesunden Menschenverstand einschalten. Wenn die GDL das durchdrücken kann, dann werden zwar ihre Mitglieder einen T
tollen Branchen-Tarifvertrag haben, aber auch über kurz oder lang ganz ohne Arbeitsplatz da stehen.

Und da sind wir auch schon beim Stichwort durchdrücken: Was mich am meisten aufregt ist die Art und Weise des Streiks: denn die ist ganz einfach Erpressung. Ich kenne kaum eine Branche, die es sich erlauben kann, einfach mal nicht zu arbeiten und somit mehr Lohn erpressen zu wollen. Würde ich soetwas machen, dann würde ich ganz einfach die Kündigung erhalten. Und das meiner Meinung nach zurecht. Denn der Arbeitsmarkt funktioniert, wie auch jeder andere Markt, nach einem ganz einfachen Prinzip: Angebot und Nachfrage. Wenn ich in meinem Job zu wenig verdiene oder mit dem Rahmenbedingungen nicht einverstanden bin, dann habe ich irgendwas falsch gemacht. Die Zeiten, in denen man eine Lehre macht und dann sein ganzes Leben im gleichen Betrieb arbeitet, sind vorbei. Und wenn man nicht zufrieden ist, dann wechselt man entweder den Arbeitgeber oder macht etwas neues.

Ich weiß, dass diese Sätze sehr provokant sind und gerade in Zeiten großer Arbeitslosigkeit eher wie Hohn klingen. Aber ich stehe dazu. Wenn einem etwas nicht passt, dann muss man sich verändern.

Aber zurück zum Thema. Ich finde es einfach beschissen, wenn ein großer Teil der Berufspendler aufgrund von Streiks zu spät zur Arbeit kommt – denn diese Leute müssen die Fehlzeiten selbst ausgleichen. Jetzt könnte man ja meinen, dass die Arbeitgeber einfach den Forderungen zustimmen sollten und schon ist das Problem aus der Welt. Mag sein, aber was ist denn dann die Konsequenz? Richtig, diese zusätzlichen Zahlungen werden auf die Ticketpreise draufgeschlagen. Und somit ist in jedem Fall der normale Bahnfahrer der Dumme. Und das finde ich überhaupt nicht in Ordnung.

Übrigens haben ja 60% der Deutschen Verständnis für die Streiks – ich möchte allerdings mal den Berufspendler, der auf die Bahn angewiesen ist, sehen, der DAS gut findet…

Wie seht ihr das? Übertreibe ich? Oder bin ich ganz auf dem falschen Dampfer? Die Kommentare stehen euch offen…