SSD Trim Support unter Mac OSX Lion aktivieren

Ich konnte bisher nicht viel mit dem “Trim” Befehl für SSDs anfangen – bis ich den Grund für diesen Befehl nun selbst erfahren durfte. Nachdem sich meine SSD langsam aber sicher gefüllt hat, wurden kurzerhand die iPhoto und iTunes Librarys auf eine externe USB Festplatte verlagert. Dumm nur: ich hatte danach genauso viel freien Speicher wie vorher. Und dass, obwohl ich an die 10.000 Bilder entfernt hatte.

Das Problem an SSDs ist nämlich: löscht man eine Datei, dann wird, wie bei normalen magnetischen Festplatten auch, nur die Referenz auf diese Datei gelöscht. Die Nullen und Einsen, aus denen die Datei mal bestanden hat, bleiben erstmal auf der Platte liegen. Erst wenn dieser frei gewordene Platz für andere Dateien benötigt wird, so wird er mit den neuen Daten überschrieben. Funktioniert dies bei magnetischen Speichern problemlos, ist es bei Flash Speicher nicht ganz so leicht. Hier muss nämlich der zu schreibende Datenbereich wirklich gelöscht werden.

Normalerweise sollte dies der Controller der Festplatte übernehmen – z.B. in Zeiten geringer Belastung, also wenn die Festplatte gerade nichts anderes zu tun hat. In meinem Fall hat er es offensichtlich nicht getan. Und dafür gibt es nun den sogn. Trim Befehl, den das Betriebssystem an die Platte schicken kann und somit veranlasst, dass frei gewordener Speicher auch gelöscht wird.

Gütigerweise hat Apple den Support dafür auch unter OSX Lion eingebaut – aber nur für die original von Apple verbauten SSDs. Selbst eingebaute SSDs kommen nicht in den Genuss. Da mein Gerät von Gravis zusammengestellt wurde, ist offensichtlich keine original Hardware verwendet worden. Was nicht schlimm ist, aber eben die von mir beobachtete fehlerhafte Speicherplatzanzeige brachte.

Glücklicherweise kann man dieses Verhalten ändern – indem man Trim für ALLE SSDs freischaltet. Und das geht so:

Bevor ihr loslegt: ich übernehme keinerlei Haftung oder Verantwortung, falls ihr eure Hardware oder euer System beschädigt. Alle Aktionen werden auf eigene Gefahr durchgeführt. Sicherheitshalber sollte man vorher nochmal Timemachine laufen lassen, um ein valides Backup vom kompletten System zu haben!

  • Terminal öffnen
  • Backup des zuständigen Treibers erstellen:
  • sudo cp /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage.original

  • Treiber patchen:
  • sudo perl -pi -e 's|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00{1,20})[^\x00]{9}(\x00{1,20}\x51)|$1\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00$2|sg' /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage

  • Caches löschen:
  • sudo kextcache -system-prelinked-kernel
    sudo kextcache -system-caches

  • Reboot!

Überprüfung: links oben auf den Apfel -> über diesen Mac -> weitere Informationen -> Systembericht -> Serial-ATA anklicken.
Unter “Trim Unterstützung” sollte nun “Ja” stehen.

Will man den Patch wieder rückgängig machen:

  • Patch rückgängig machen:
  • sudo perl -pi -e 's|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00).{9}(\x00\x51)|$1\x41\x50\x50\x4C\x45\x20\x53\x53\x44$2|sg' /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage

  • Caches löschen:
  • sudo kextcache -system-prelinked-kernel
    sudo kextcache -system-caches

  • Reboot!

und sollten alle Stricke reißen, dann kann man immer noch das zuvor erstellte Backup wieder einspielen:

sudo cp /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage.original /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage
reboot

via digitaldj.net

F.Lux – und dein Rechner schont deine Augen

Seit einiger Zeit bin ich fleißiger Hörer der Nerdtanke, einem Podcast von Nerds für Nerds. In Folge 4 wurde ein Tool vorgestellt, welches die Bildschirmfarben eures Rechners an den aktuellen Stand der Sonne anpasst: F.Lux.

Was passiert da genau?
F.Lux prüft per Geolocation, an welchem Ort ihr euch befindet, wodurch die Zeit des Sonnenuntergangs bestimmt werden kann. Ist die Sonne untergegangen, dann ändert die App die Farbtemperatur (ist einstellbar, ich empfehle “Fluorescent”) eures Monitors in wärmere Farben. Dies geschieht entweder innerhalb von 20 Sekunden, oder einer Stunde. Dabei wird die Temperatur langsam gefadet, sodass die Augen sich daran gewöhnen können.

Was bringt das?
Die App Beschreibung sagt folgendes: Obwohl die Sonne am Abend untergeht, schauen wir, wenn unser Monitor mit normalen Farben betrieben wird, Abends in eine weitere Sonne. Dadurch denkt der Körper, dass die Sonne weiterhin scheint und kommt schlechter zur Ruhe – was in schlechtem Schlaf enden kann. Verwendet man F.Lux, erlebt man eine natürliche Abendröte bzw. angenehmere Farben und kann somit besser schlafen.

Sagen wir es mal so: ich hab nicht viel von der Erklärung gehalten. Allerdings muss ich sagen: Das Tool bringt wirklich was. Nach einer Woche Betrieb hab ich es testweise mal deaktiviert und hab bald einen Schock bekommen, wie grell das Bild auf einmal war. Natürlich kann man die Monitorhelligkeit anpassen, was aber nicht so viel bringt wie diese App. Probiert’s einfach mal aus.

ACHTUNG: Falls ihr in den Abendstunden Fotobearbeitung betreiben wollt, sollte das Tool natürlich nicht aktiv sein, weil ihr sonst Farben mit einem Rotstich habt. Dafür gibt’s einen eigenen Menüpunkt – und die Farbtemperatur wird für eine Stunde wieder auf “normal” gestellt.

Sehr geiles weiteres Feature: solltet ihr ein iPhone mit Jailbreak betreiben, so gibt es die App dafür auch im Cydia Store. Sonst gibt es Versionen für Mac, Windows und Linux.

Links
Nerdtanke
F.Lux

[Quicktip] aktuellen git branch im bash prompt anzeigen

Hier mal wieder etwas nettes für die Mac bzw. Linux User unter euch. Mittels der hier beschriebenen Methode könnt ihr euch einfach – sofern ihr euch innerhalb eines mit git versionierten Ordners befindet – den aktuell ausgecheckten Branch anzeigen lassen. Die hier verwendete Methode gilt für die bash. Mit kleinen Abwandlungen sollte es aber auch auf anderen Shells laufen.

In eurem Homeverzeichnis – mittels eines einfachem “cd” gelangt ihr dort hin – müsst ihr nur die Datei “.bash_profile” bzw. unter Linux die “.bash_rc” editieren und folgende Zeile einfügen (es handelt sich um eine Zeile!):

export PS1='\[\033[01;32m\]\u\[\033[01;34m\] \w\[\033[31m\]$(git branch 2>/dev/null|cut -f2 -d\* -s) \[\033[01;34m\]$\[\033[00m\] '

Falls ein “export PS1” bereits vorhanden ist, müsst ihr es ersetzen bzw. beide zusammenführen.

Was passiert? Durch die Formatierung wird das aktuelle Verzeichnis in grün angezeigt, ein evtl. anzeigbarer Branchname in rot. Die Farbe kommt von den Zahlenwerten in den eckigen Klammern. Wenn ihr keine farblichen Veränderungen wünscht, dann lasst die entsprechenden Codes einfach weg.

Falls ihr bereits eigene Formatierungen für die PS1 vorgenommen habt, findet ihr hier den eigentlich relevanten Teil für die Ausgabe des git branches:

$(git branch 2>/dev/null|cut -f2 -d\* -s) 

Nachdem ihr die bash_profile bzw. bash_rc editiert habt, speichert alles ab, schließt das Konsolenfenster und öffnet es dann erneut. Und schon sind die Änderungen sichtbar.

via asemanfar.com

Apples Rundumschlag – die WWDC Keynote 2011

Hier mal ein paar Worte zur gestrigen Keynote von ‘his steveness”. Aber zur Einleitung möchte ich euch kurz in eine kleine Zeitreise entführen – springt dafür bitte an die Stelle 13:50 und lauscht seinen Worten.


(Quelle: fscklog.com)

Ich kenne wenige Unternehmen, die eine derartige Weitsicht an den Tag legen und diese Ziele langfristig auch immer weiter verfolgen. Im Prinzip wurde die Vision fast komplett umgesetzt, auch wenn eine komplette Synchronisierung ála Dropbox nicht geliefert wurde. Aber da Dokumente, Bilder und Fotos bereits in die Cloud wandern, bleiben eigentlich nur noch Videos auf der Strecke.

Doch gehen wir mal der Reihe nach vor…

Mac OS X Lion

Da ich den Anfang der Keynote nicht ganz mitbekommen hatte und mir ein passender Videostream fehlte, habe ich mich erstmal durch den Ticker auf Engadget.com gewühlt und war sehr positiv überrascht von den vielen neuen Features. Ganz besonders begeistert bin ich von der neuen Mail-App, die auf den ersten Blick sehr gelungen ist. Aber auch das neue Mission-Control, welches Exposé und Spaces zusammenführen wird, die Autosave-Funktion und die Resume Funktion wissen zu überzeugen.

Sehr cool ist Airdrop geworden, wobei ich mir gewünscht hätte, dass das auch im Zusammenspiel mit Windows-PCs funktioniert. Aber der Weg ist auf jeden Fall schonmal der richtige. Schluss mit USB-Stick-Filesharing – einfach transparent den Zielrechner aussuchen, bestätigen und schon wandern die Files über die Luft. Einfach Apple-mäßig idiotensicher gemacht.

Aber der Hammer ist natürlich die Art und Weise der Installation: einfach im App-Store anklicken und dann dann, nach einem 4Gb Download, ohne Neustart einfach umsteigen. Und als Sahnehäubchen: das ganze für lächerliche 25€ – und das einmalig für bis zu 10 Macs mit der gleichen Apple-ID. DAS ist mal echt ne Ansage.

iOS

Mein iPhone wird im Herbst nun endlich mit 3 sehr sehr coolen Features ausgestattet, für welche man derzeit noch einen Jailbreak in Kauf nehmen muss. Und mein Prinzip, die Finger von Hacks auf dem iPhone zu lassen, hat sich mal wieder bewährt. Erstens sind die Features wesentlich besser umgesetzt, als irgendwelche Frickel-Tools, und zweitens gehe ich keinerlei Risiko dafür ein.

Feature Nummer 1 ist die Twitter Integration. Und zwar wird hier wesentlich weiter gegangen, als das auch über einen Jailbreak möglich ist. Die iOS Plattform ist nun von Haus aus in der Lage, kontextbezogene Tweets abzusetzen – in Maps kann man seinen Standort twittern, in Safari Links verbreiten, in der Foto-App Bilder tweeten usw. Gerade für mich als sehr intensiven Twitter-User ist das eine sehr geile Sache. Nur eines verstehe ich nicht: Facebook hat eine wesentlich größere Nutzerbasis und wird auch wesentlich intensiver von einem Großteil der Menschen genutzt. Eine Integration des blauen Riesen wäre meiner Meinung nach noch wesentlich sinnvoller gewesen – gerade in Zeiten von Facebook Messages. Ich bin aber stark der Meinung, dass es in dieser Hinsicht bald noch was zu sehen geben wird…

Feature Nummer 2 sind die Notifications, die nun, zugegeben sehr im Android-Style, wesentlich besser ins System integriert sind. Die Möglichkeit, zusätzlich Widgets in den Notificationsbereich zu packen, ist scheinbar auch weise gewählt. Einzig der “alles ausblenden” Button fehlt mir dann doch irgendwie. Mal schauen, wie die finale Version dann aussehen wird.

Feature Nummer 3 ist das neue Dogma der iOS Plattform: Kabel ab! Sah es anfangs während der Keynote noch so aus, dass dies eher so halbherzig umgesetzt wurde, so kam im Laufe der Zeit dann doch zum Vorschein, was Apples Stärke ist: die perfekte Umsetzung. Neben den super coolen iCloud Features kann man nun endlich seine iOS Geräte per Wlan mit iTunes syncronisieren.

Darauf habe ich echt lange gewartet, denn dieses blöde Kabelgesuche geht mir tierisch auf die Nerven. Die Möglichkeit, das komplette Gerät direkt Wireless in die Cloud zu sichern ist natürlich auch nicht zu verachten und ermöglicht es nun endlich, ein iOS Gerät auch ohne PC/Mac zu betreiben. Gerade das iPad kann dadurch punkten, da es das ideale Gerät für ältere Menschen ist, die nichts mit Computern am Hut haben, aber trotzdem in die Welt des Internets eintauchen wollen.

one more thing
Wie zu erwarten kam der Kracher dann am Ende der Keynote – wenn auch im Nachhinein sehr enttäuschend für alle nicht-US-Bürger: Apple legalisiert für läppische 25$ im Jahr deine Musiksammlung – egal woher sie kommt. Da ich im allgemeinen ein starker Verfechter der Theorie bin, dass Musikflatrates die Lösung der misslichen Lage der Musikindustrie sind, spielt mir der Konzern hier natürlich in die Hände. Man lässt iTunes einfach seine Bibliothek scannen und kann auf diese anschließend, natürlich “over the air”, auf diese Songs von all seinen Mac/iOS Geräten zugreifen.

Da Apple sowieso einen großen Teil an Musik im Store vorhält, wird es kaum die Notwendigkeit von großen Uploads geben. Nur wenn ein Lied nicht erkannt werden sollte, muss hochgeladen werden. Ich finde das Prinzip grandios und bin ganz voll Hoffnung, dass das Angebot schnell auf andere Länder ausgeweitet wird. Mir wäre eine solche Funktion auch 100€ im Jahr wert, und ich denke, dass es vielen so geht.

Fazit
Natürlich habe ich nur einige wenige Features anreißen können – aber selbst das zeigt schon, dass dieses Jahr aus technischer Sicht sehr geil wird. Ich freue mich schon riesig auf den Juli, um endlich OSX Lion laden zu können, aber noch mehr auf den Herbst, um dann endlich auf iOS5 umsteigen zu können. Und eine ganz geheime Hoffnung habe ich auch noch: neue Hardware noch in diesem Jahr 😉

StreamripperX – der Online Radio Recorder für den Mac

Als Liebhaber der elektronischen Tanzmusik bin ich vor allem auf der Suche nach immer neuen DJ-Sets, um keine lange Weile aufkommen zu lassen. Eine meiner Quellen sind natürlich Online Radios wie z.B. Proton-Radio. Unter Windows hatte ich für Winamp bereits das Streamripper Plugin im Einsatz, nur fehlte mir bisslang die Alternative für den Mac.

Da Streamripper ein Open Source Projekt ist, gibt es natürlich auch Versionen für mehrere Betriebssystem und somit auch für Mac: den StreamripperX – mittlerweile heißt er xstreamripper.

Das Gui ist relativ spartanisch, doch das Tool erfüllt seinen Zweck wunderbar. Man trägt Stream-URLs einfach ein oder zieht sie per Drag&Drop aus iTunes in das Fenster. Anschließend klickt man einfach auf “record” und schon geht’s los:

Um Bandbreite zu sparen – wenn man den Stream jetzt in iTunes starten würde, dann würde der auch zwei mal abgerufen werden – kann man den xstreamripper als Proxy-Stream verwenden. Ein einfacher Klick auf das entsprechende Symbol und schon wird der Daten-Stream direkt an iTunes weitergereicht und abgespielt:

Fazit:
Sehr geiles Tool mit spartanischem Gui – aber es erfüllt seinen Zweck.

[Quicktip] Mit OSX den Arbeitsspeicher aufräumen

Normalerweise sollte man in Sachen Speicherverwaltung OSX nicht in die Quere kommen, denn das macht es selbst ganz gut. Wem das nicht reicht, der sollte nicht rumspielen sondern einfach mehr RAM in das Gerät packen.

Aber was macht mein Mac OS denn so mit dem Arbeitsspeicher? Das System unterscheidet zwischen free, in-active und active RAM. Free erklärt sich selbst, active auch, aber was ist in-active? Das bedeutet einfach, dass wenn man ein Programm beendet, die Daten nicht aus dem Speicher gelöscht werden, sondern erstmal einfach drin bleiben. Startet man dieses Programm später wieder, dann besteht eine gewisse Möglichkeit, dass die Daten noch da sind und der Start somit wesentlich schneller durchgeführt werden kann.

Was ich in letzter Zeit beobachte: wenn viel Speicher als in-active markiert ist, dann dauern Programmstarts teilweise irgendwie länger. Um dem zu entgehen habe ich einfach öfter mal den Rechner neu gestartet, aber so eine richtige Lösung ist das auch nicht. Nun habe ich eben einen netten Hinweis gefunden:

purge

Einfach mal im Terminal “purge” eingeben, Enter drücken, kurz warten und schwups, schon ist der RAM aufgeräumt. Ob das nun sinnvoll ist werde ich beobachten, aber rein gefühlsmäßig ist das schon ein nettes Tool.

via electrictoolbox.com

Skype 5.0 beta – wie zerstöre ich ein UI

Manchmal fragt man sich wirklich, was Designer und Entwickler etablierter Programme wie z.B. iTunes (neue Icons/Farben), Winamp (völlig überladene neue UI seit Version 5.0) und eben nun auch Skype den lieben langen Tag machen. Einfach mal eine neue UI rauswerfen, in der Hoffnung, dass sie nun super hipp ist und gut ankommt?

Eine UI dient an erster Stelle der möglichst unkomplizierten Interaktion des Users mit seinem Computer, erst im Anschluss kommt die Politur. Es scheint aber derzeit wirklich der Trend zu herrschen, dass es nur schick aussehen muss, denn die Usability kommt dann schon von allein. Mag sein, dass das ab und zu zutrifft, aber es macht wenig Sinn, dies bei einem langjährig bewährtem Interface zu tun. Denn heraus kommt dann z.B. so eine unbrauchbare Oberfläche, wie sie Skype in der neuen 5.0 Beta für den Mac präsentiert:

Vielleicht hab ich echt einen sehr komischen Geschmack, aber für mich hat eine Applikation, die ich primär zum Chatten verwende, eine möglichst schmale Liste mit meinen Kontakten zu sein, evtl. Konversationen führe ich dann in extra Fenstern. Skype will nun das ein-Fenster-Prinzip etablieren, welches meiner Meinung nach völlig am Ziel vorbei schießt. Wenn ich bedenke, dass ich nun für Skype einen extra Bildschirm reservieren muss, dann kommen mir nur noch Fragen. Derzeit passen Skype, Tweetie und Adium wunderbar nebeneinander auf einen Bildschirm, was wohl nun in Zukunft so nicht mehr funktionieren wird.

Hinzu kommt die Fokussierung auf die Konversationen. Vielleicht verwendet jeder Skype anders, aber primär öffne ich es, wenn eine Nachricht reinkommt oder ich jemanden anschreiben will. Alte Konversationen interessieren mich da erstmal nicht. Auch nicht die Konversationen des heutigen Tages, die da so prominent unten links platziert sind. Wenn ich alte Sachen sehen will, dann werde ich den entsprechenden Menüpunkt aufrufen, und sonst will ich davon nichts wissen.

Da es sich noch um eine Beta handelt kann man noch die Hoffnung haben, dass es viele Leute ähnlich sehen wie ich und Skype entsprechend abstrafen.

Setzen, Sechs!