EXIT THROUGH THE GIFT SHOP

Mir fehlen die Worte. Selten habe ich eine dermaßen interessante, spannende und zugleich lustige Dokumentation gesehen. Man erlebt den Werdegang von “Mister Brainwash”, einem angesagten Street-Art Künstler aus Amerika mit. Und dank Vimeo ist das ganze in voller Länge direkt hier verfügbar 😉

EXIT THROUGH THE GIFT SHOP from JuicyColors on Vimeo.

– ACHTUNG, SPOILER! –

Ursprünglich kommt Thierry Guetta, so heißt “Mister Brainwash” mit bürgerlichem Namen, aus Frankreich. Sein großes Hobby, ja seine Obsession war schon immer das Filmen. Er geht davon aus, dass dies mit dem frühen Tod seiner Mutter zu tun hat – er will einfach nichts mehr verpassen und alles für immer festhalten. Und so rennt Thierry den ganzen Tag mit der Kamera in der Hand durch die Gegend.

Durch die viele Filmerrei kam er zu seinem Cousin (?) – Künstlername “Invader”, ein Street-Art Künstler – und begleitete sein Schaffen mit der Kamera. Dadurch fand er die Liebe zur Street Art und schickte sich seither an, diese auf Film zu bannen. Den Künstlern erzählte er – und redete es sich wohl selbst auch ein – dass er eine Dokumentation über Street Art erstellen wolle. Dazu kam es natürlich nie und so sammelten sich kistenweise Kassetten mit Material an, welches nie wieder angesehen wurde. Während dieser Zeit bemerkte Thierry, dass ihm bei seinem Projekt immer eine Person fehlen wird – der Mythos Banksy hält Einzug in sein Leben. Nur hat der die Eigenheit, lieber anonym zu bleiben und sich schon gar nicht filmen zu lassen.

Thierry versucht über alle möglichen Leute an Banksy heran zu kommen, schafft es aber nicht. Und dann eines Tages klingelt sein Handy – Banksy meint, dass er gerade Zeit hat und gehört hat, dass Thierry etwas von ihm wolle. Doch dieser will ihn einfach nur filmen. Warum Banksy ihm dies erlaub weiß er wohl selbst nicht mehr so richtig. Er ist aber doch irgendwie froh, dass einer die Aufgabe der Dokumentation dieser noch relativ jungen Kunst übernimmt. Und er ist begeistert von Thierrys Fanatismus, wenn es um das Thema Street Art und das Filmen selbiger geht.

Nach sehr viel entstandenem Material sagt Banksy, dass nun Schluss sei und Thierry nun den Film fertig stellen solle. 6 Monate später reist der mit dem fertigen Film an – welcher aber mehr eine Ansammlung von “Trailern” zu sein scheint. An diesem Punkt bemerkt Banksy, dass Thierry wohl doch kein Filmer ist. Um der unangenehmen Situation zu entkommen, weist er Thierry an, doch selbst in der Street Art aktiv zu werden – was dieser bereits schon teilweise getan hat. Thierry nimmt das jedoch als große Aufgabe an sich und startet voll durch. Schlußendlich setzt er alles auf eine Karte und versucht seinem Idol gleich zu werden und veranstaltet eine bisher in Amerika einzigartige Vernissage. Um das ganze zu pushen bittet er die Streetart-Kollegen und auch Banksy, für die Show zu werben. Der Erfolg ist dann so grandios – 4000 Besucher – dass Thierry es geschafft hat.

Er ist, sozusagen über die Bande, zum anerkannten Künstler geworden. Die Dokumentation stellt diesen Werdegang aber so schön ironisch dar, dass es einfach nur Spass macht, die ziemlich filmreife Geschichte zu verfolgen.

Sehr schön ist dann auch das abschließende Fazit von Banksy: Er wird keinem mehr helfen, eine Dokumentation über Street Art zu erstellen 😉

via @boeck

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bytelude

Softwareentwickler, Technik Fanatiker, Apple Fan, Kinoliebhaber, Prokrastinations-Spezialist

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