Apples Rundumschlag – die WWDC Keynote 2011

Hier mal ein paar Worte zur gestrigen Keynote von ‘his steveness”. Aber zur Einleitung möchte ich euch kurz in eine kleine Zeitreise entführen – springt dafür bitte an die Stelle 13:50 und lauscht seinen Worten.


(Quelle: fscklog.com)

Ich kenne wenige Unternehmen, die eine derartige Weitsicht an den Tag legen und diese Ziele langfristig auch immer weiter verfolgen. Im Prinzip wurde die Vision fast komplett umgesetzt, auch wenn eine komplette Synchronisierung ála Dropbox nicht geliefert wurde. Aber da Dokumente, Bilder und Fotos bereits in die Cloud wandern, bleiben eigentlich nur noch Videos auf der Strecke.

Doch gehen wir mal der Reihe nach vor…

Mac OS X Lion

Da ich den Anfang der Keynote nicht ganz mitbekommen hatte und mir ein passender Videostream fehlte, habe ich mich erstmal durch den Ticker auf Engadget.com gewühlt und war sehr positiv überrascht von den vielen neuen Features. Ganz besonders begeistert bin ich von der neuen Mail-App, die auf den ersten Blick sehr gelungen ist. Aber auch das neue Mission-Control, welches Exposé und Spaces zusammenführen wird, die Autosave-Funktion und die Resume Funktion wissen zu überzeugen.

Sehr cool ist Airdrop geworden, wobei ich mir gewünscht hätte, dass das auch im Zusammenspiel mit Windows-PCs funktioniert. Aber der Weg ist auf jeden Fall schonmal der richtige. Schluss mit USB-Stick-Filesharing – einfach transparent den Zielrechner aussuchen, bestätigen und schon wandern die Files über die Luft. Einfach Apple-mäßig idiotensicher gemacht.

Aber der Hammer ist natürlich die Art und Weise der Installation: einfach im App-Store anklicken und dann dann, nach einem 4Gb Download, ohne Neustart einfach umsteigen. Und als Sahnehäubchen: das ganze für lächerliche 25€ – und das einmalig für bis zu 10 Macs mit der gleichen Apple-ID. DAS ist mal echt ne Ansage.

iOS

Mein iPhone wird im Herbst nun endlich mit 3 sehr sehr coolen Features ausgestattet, für welche man derzeit noch einen Jailbreak in Kauf nehmen muss. Und mein Prinzip, die Finger von Hacks auf dem iPhone zu lassen, hat sich mal wieder bewährt. Erstens sind die Features wesentlich besser umgesetzt, als irgendwelche Frickel-Tools, und zweitens gehe ich keinerlei Risiko dafür ein.

Feature Nummer 1 ist die Twitter Integration. Und zwar wird hier wesentlich weiter gegangen, als das auch über einen Jailbreak möglich ist. Die iOS Plattform ist nun von Haus aus in der Lage, kontextbezogene Tweets abzusetzen – in Maps kann man seinen Standort twittern, in Safari Links verbreiten, in der Foto-App Bilder tweeten usw. Gerade für mich als sehr intensiven Twitter-User ist das eine sehr geile Sache. Nur eines verstehe ich nicht: Facebook hat eine wesentlich größere Nutzerbasis und wird auch wesentlich intensiver von einem Großteil der Menschen genutzt. Eine Integration des blauen Riesen wäre meiner Meinung nach noch wesentlich sinnvoller gewesen – gerade in Zeiten von Facebook Messages. Ich bin aber stark der Meinung, dass es in dieser Hinsicht bald noch was zu sehen geben wird…

Feature Nummer 2 sind die Notifications, die nun, zugegeben sehr im Android-Style, wesentlich besser ins System integriert sind. Die Möglichkeit, zusätzlich Widgets in den Notificationsbereich zu packen, ist scheinbar auch weise gewählt. Einzig der “alles ausblenden” Button fehlt mir dann doch irgendwie. Mal schauen, wie die finale Version dann aussehen wird.

Feature Nummer 3 ist das neue Dogma der iOS Plattform: Kabel ab! Sah es anfangs während der Keynote noch so aus, dass dies eher so halbherzig umgesetzt wurde, so kam im Laufe der Zeit dann doch zum Vorschein, was Apples Stärke ist: die perfekte Umsetzung. Neben den super coolen iCloud Features kann man nun endlich seine iOS Geräte per Wlan mit iTunes syncronisieren.

Darauf habe ich echt lange gewartet, denn dieses blöde Kabelgesuche geht mir tierisch auf die Nerven. Die Möglichkeit, das komplette Gerät direkt Wireless in die Cloud zu sichern ist natürlich auch nicht zu verachten und ermöglicht es nun endlich, ein iOS Gerät auch ohne PC/Mac zu betreiben. Gerade das iPad kann dadurch punkten, da es das ideale Gerät für ältere Menschen ist, die nichts mit Computern am Hut haben, aber trotzdem in die Welt des Internets eintauchen wollen.

one more thing
Wie zu erwarten kam der Kracher dann am Ende der Keynote – wenn auch im Nachhinein sehr enttäuschend für alle nicht-US-Bürger: Apple legalisiert für läppische 25$ im Jahr deine Musiksammlung – egal woher sie kommt. Da ich im allgemeinen ein starker Verfechter der Theorie bin, dass Musikflatrates die Lösung der misslichen Lage der Musikindustrie sind, spielt mir der Konzern hier natürlich in die Hände. Man lässt iTunes einfach seine Bibliothek scannen und kann auf diese anschließend, natürlich “over the air”, auf diese Songs von all seinen Mac/iOS Geräten zugreifen.

Da Apple sowieso einen großen Teil an Musik im Store vorhält, wird es kaum die Notwendigkeit von großen Uploads geben. Nur wenn ein Lied nicht erkannt werden sollte, muss hochgeladen werden. Ich finde das Prinzip grandios und bin ganz voll Hoffnung, dass das Angebot schnell auf andere Länder ausgeweitet wird. Mir wäre eine solche Funktion auch 100€ im Jahr wert, und ich denke, dass es vielen so geht.

Fazit
Natürlich habe ich nur einige wenige Features anreißen können – aber selbst das zeigt schon, dass dieses Jahr aus technischer Sicht sehr geil wird. Ich freue mich schon riesig auf den Juli, um endlich OSX Lion laden zu können, aber noch mehr auf den Herbst, um dann endlich auf iOS5 umsteigen zu können. Und eine ganz geheime Hoffnung habe ich auch noch: neue Hardware noch in diesem Jahr 😉

Raubkopierer sind die besseren Kinogänger

Bitte versteht die Überschrift nicht falsch – und zur Erklärung nochmal folgendes: ich gehe fast wöchentlich und teilweise sogar mehrmals pro Woche ins Kino, und auch zu Hause kommen Filme nicht aus irgendwelchen dubiosen Quellen, sondern per legalem Maxdome Account oder von DVD. Es ist traurig genug, dass ich das hier klarstellen muss, will mir aber auch nichts nachsagen lassen.

Doch kommen wir zu eigentlichen Punkt: ich fühle mich als ehrlicher Kunde verarscht. Mit meinem Verhalten stelle ich doch eigentlich den idealen Kunden der Film-&Kinoindustrie dar. Und trotzdem werde ich mit folgendem belohnt:
– Kinosäle, bei denen man mindestens in Reihe 5 (von unten an gezählt) sitzen muss, um dem Film noch folgen zu können – alle Reihen davor sind ehrlich gesagt Verarsche.

– mit Sound, der mal zu leise, mal zu laut, teilweise mit ganz ohne Bass bzw. einer lächerlichen Variante davon serviert wird

– unscharfes Bild – vor allem bei 3D Filmen

– mit bei Filmbeginn weiterhin eingeschaltem Licht

– völlig überlasteten “Fressständen”, bei denen man 20 Minuten Wartezeit einplanen muss, weil nur 2 von 5 Kassen besetzt sind – und das wohlgemerkt zum Kinotag

-usw…

Ich frage mich ernsthaft, mit welchem Qualitätsstandard die Betreiber an die Sache gehen. Warum kann man da nicht mal ein bisschen Liebe investieren? Übrigens hatte ich dieses Erlebnis in 4 unterschiedlichen Kinos von unterschiedlichen Betreiberketten (in und um München, also keine “billige” Gegend). Bei anderen Vorstellungen lief in den gleichen Kinos wieder alles reibungslos. Ich verstehe also nicht, wo genau das Problem liegt. Ist es zu viel verlangt, bei Filmbeginn noch kurz im Saal zu bleiben und zu prüfen, ob alles von Bild und Sound her passt? Ist es wirklich nötig die untersten Sitz-Reihen überhaupt zu installieren bzw. dann noch zum gleichen Preis wie die restlichen Reihen anzubieten?

Ich denke nein. Und mittlerweile kann ich verstehen, wenn sich Filmfreunde ein Heimkinosystem anschaffen, und, da sie trotzdem nicht auf die neuesten Filme verzichten wollen, diese über dubiose Quellen besorgen. Ich bin überzeugt, dass gute Filme im Kino angeschaut werden sollten, aber wenn ich dann schon Geld auf den Tisch lege, dann erwarte ich auch die entsprechende Gegenleistung.

Google Street View für Liberty City (GTA IV)

Wer noch immer auf den Spuren von Nico Bellic, der Lost & Damned Crew oder dem schwulen Tony wandelt, für den könnte diese Seite hilfreich sein: gta4.net/map.

Die Jungs von gta4.net haben dort die komplette Karte von Liberty City für Google Maps erstellt und – jetzt kommts – mittels 80.000 Screenshots die komplette Stadt für Street View abgebildet. Man kann nun also durch ganz Liberty City wandeln, ohne das Spiel starten zu müssen. Abgesehen vom Respekt für die wahnsinnige Fleißaufgabe, ist das Ergebnis extrem gut gelungen. Natürlich ist es nun für viele etwas spät, aber ich denke das GTA IV schon jetzt zu den Spieleklassikern gehört, welche man immer mal wieder rauskramen kann.

via engadget.com

[Quicktip] mehrere PDF Dateien durchsuchen

Ihr steht vor dem Problem, dass ihr nach Wörtern bzw. Sätzen in mehreren PDF Dokumenten suchen möchtet? Unter Mac OSX ist das mit Spotlight kein Problem, und auch Windows 7 kennt mittlerweile einen Indexdienst. Wollt ihr diesen nicht verwenden oder seid ihr noch mit Windows XP unterwegs, dann probiert folgendes:

1. Acrobat Reader (natürlich die aktuelle Version – Acrobat Reader 9) starten
2. auf den kleinen Pfeil neben dem Suchfeld klicken und “Erweiterte Suche in Adobe Reader öffnen” auswählen

3. den Punkt “Alle PDF-Dokumente in” anklicken und den Ordner mit euren PDFs auswählen

4. Suchbegriff eingeben und auf “Suchen” klicken

[Quicktip] Microsoft Wireless Keyboard 3000 F1-F12 Tasten dauerhaft aktivieren

Gestern habe ich sehr günstig einen Gaming PC erstehen können – mit dabei war auch eine Microsoft Wireless 3000 Tastatur. Neben vieler zusätzlicher Funktionsknöpfe sind auch die “alten” F-Tasten (F1-F12) mit zusätzlichen Funktionen belegt (siehe Foto). Möchte man an Stelle der neuen Featuretaste dann doch lieber direkt die “alte” F-Taste drücken, muss man zusätzlich die “F-Umschalt” Taste halten. Gerade in Tools wie dem Total Commander oder in zahlreichen Spielen benötigt man öfter die F-Tasten und somit kann das 2-Tasten-Verfahren ziemlich nervig sein.

Um dies zu umgehen und die “alten” F-Tasten dauerhaft verwenden zu können, muss man einfach die “F-Umschalt”-Taste etwas länger gedrückt halten (so ca. 3 Sekunden) und schon verhält sich die Tastatur wieder standardgemäß.

Raikko XS Vacuum Speaker – der aktive Minilautsprecher

Sorry, dass diese Woche etwas mau an Beiträgen war, aber mein Beschäftigungsgrad war zu hoch, um auch noch bloggen zu können 😉

Aber kommen wir zum Thema. Anfang der Woche wurde nicht nur mein Internetanschluss von DSL2000 auf 32.000 per Kabelnetz angehoben, nein, ich erhielt auch eine meiner Amazon Bestellungen: den Raikko XS Vacuum Speaker.

Warum kaufe ich mir einen Minilautsprecher?

Ich bin leidenschaftlicher Podcast-Hörer. Im Gegensatz z.B. zum Motorola Milestone hat das iPhone einen relativ leisen Lautsprecher, wenn man darüber Musik oder Podcasts hören will. Da ich auch z.B. beim entspannten Bad dem Chaosradio, der Raumzeit oder den Jungs von Bits und so lausche und die Geräuschkulisse nicht gerade optimal ist, dann versteht man leider sehr schlecht, was da so gesprochen wird. Nun kann man natürlich nen kleinen passiven Lautsprecher dranhängen, der rein vom Größenunterschied sicher ein bisschen mehr Druck erzeugt als die Minivariante im iPhone, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Also habe ich mich für eine aktive Variante entschieden – sprich: ein Lautsprecher mit eingebautem Verstärker.

Technische Daten und Soundqualität

Nach einer kurzen Recherche bei Amazon stieß ich auf das kleine Klangwunder von Raikko. Mit seinem eingebauten 1,7 Watt Akku kann man für 4-6 Stunden (Herstellerangabe) einer, für die kleinen Ausmaße, sehr beachtlichen Soundqualität lauschen. Als ich das kleine Teil auspackte, war ich erstmal enttäuscht, wohl einen Fehlkauf getätigt zu haben. Nach einem kurzen Test stellte sich das äußerst schnell als Fehlurteil heraus.

Ich hätte nie gedacht, dass das Teil eine derart gute Soundqualität mit Ansätzen von Bass liefern kann. Vor allem gesprochene Podcasts klingen sehr gut und man versteht jedes einzelne Wort. Auch Musik klingt sehr gut und vor allem kräftig. Sicher ersetzt der Raikko keine Hifi-Anlage, aber das ist ja auch gar nicht das Anwendungsgebiet. Durch die sehr geringe Größe kann man das Teil immer dabei haben. Der 3,5 Klinke Stecker ermöglicht es außerdem, jede beliebige Audioquelle anzuschließen.

Der Clou ist, dass man die Intensität des Sounds auf ganz analoge Weise beeinflussen kann. Lässt man den XS Vacuum Speaker zugeklappt, dann fehlt jeglicher Bass, klappt man ihn auf, dann nimmt der Sound sofort an Kraft zu, da das Volumen des Klangkörpers größer wird.

Durch die rutschfesten Gummifüße hält der Lautsprecher auch auf emaillierten Waschbeckenrändern.

Im Lieferumfang ist der Lautsprecher selbst, eine Tasche und ein kombiniertes USB und 3,5mm Klinkekabel dabei, welches zum Aufladen des Akkus und natürlich zum Anschluss von Audioquellen dient.

Alternativen
Wem die Akkulaufzeit zu gering ist, der kann auch auf den Raikko Nano Vacuum Speaker umsteigen. Neben einer Akkulaufzeit von 8-12 Stunden verfügt er über den Buddy-Plug – per eingebautem Klinkekabel kann man mehrere Nano Vacuum Speaker zu einer Einheit zusammenschließen.

Wer es dann richtig auf die Spitze treiben will, der kann sich den Raikko 2XL Vacuum Speaker anschauen – für 34€ bekommt man gleich 2 Lautsprecher, die per Bluetooth kommunizieren und echten Stereo Sound bieten. Außerdem sind die Füße magnetisch und halten so an noch mehr Oberflächen.

Fazit
Für einen Preis von 16€ kann man eigentlich nicht viel falsch machen – und diese Annahme wurde noch übertroffen. Ich war echt baff und kann jeden, der eine kompakte Alternative zum Kopfhörer sucht, den Raikko XS Vacuum Speaker empfehlen. Man sieht mal wieder: deutsche Wertarbeit zahlt sich aus.

Links
Herstellerseite

Linux direkt in einem Browser booten

Es gibt immer wieder diese Momente, die mich einfach nur staunen lassen. Wie jetzt z.B., wenn ich einen kompletten PC Simulator auf Basis von Javascript sehe, der direkt in einem Browser läuft und Linux bootet. Was ist das für ein krasser Scheiss?

Wenn man sich ein bisschen mit PC Technik auskennt, dann kann man erahnen wie komplex es sein kann, so etwas zu simulieren. Und dabei wird nicht irgendeine “simple” CPU simuliert – es handelt sich um eine 32 Bit x86 kompatible Implementierung. Da wird also ein Prozessor simuliert (hier natürlich trotzdem in stark eingeschränkter Form), wie er heute noch in sehr großen Teilen zum Einsatz kommt. Theoretisch könnte man darauf auch Windows laufen lassen.

Was erstmal wie ne Spielerrei aussieht, kann durchaus einen Nutzen haben. So ist das System in erster Linie sehr gut für Javascript-Engine-Benchmarks geeignet, aber auch, um etwa x86 Librarys direkt auf dem Clientrechner laufen zu lassen und mit ihnen per API zu kommunizieren. Konkret könnte eine Webseite das System einbinden, und dann per API auf Verschlüsselungsfunktionen von z.B. Linux zurückgreifen. Das ermöglicht eine sichere Verschlüsselung direkt auf dem Clientrechner, bevor die Daten zum Server gesendet werden…

Live ausprobieren könnt ihr das System hier – natürlich mit einem relativ aktuellen Browser…:
bellard.org/jslinux

Technische Details zum System findet ihr hier:
bellard.org/jslinux/tech.html