[Review] Elegiant Bluetooth Transceiver mit Klinkestecker

Lange Zeit habe ich mich gefragt, warum es eigentlich diese komischen Bluetooth Fake Radiosender fürs Auto oder Bluetooth auf Klinke Adapter gibt bzw. wer sowas nutzt. Und nun, ein paar Jahre später, habe ich endlich einen Usecase gefunden 🙂

Und zwar wollte ich einen Fernseher mit meinen Bluetooth Kopfhörern koppeln. Besonders hierbei ist, dass es sich um einen Philips Fernseher handelt. Anders als alle anderen Anbieter werden bei dieser Marke die Lautstärke der Lautsprecher und die des Kopfhörer Ausgangs getrennt geregelt. Sprich, man kann einen Kopfhörer einstecken und trotzdem laufen die Lautsprecher weiter.

Aber zurück zum eigentlichen Gerät: ein Transceiver ist ein Gerät, das sowohl senden als auch empfangen kann. Im Falle des Elegiant bedeutet das, dass man im Sendemodus einen Kopfhöreranschluss an einen Bluetoothkopfhörer weiterleiten kann oder im Empfangsmodus zb Musik vom Handy auf eine Stereoanlage streamen kann. Den jeweiligen Modus kann man über einen kleinen Schalter am Gerät auswählen.

Das kleine Gerät hat einen Klinkenstecker sowie Micro usb, um den internen Akku aufzuladen. Ein Betrieb am USB Netzteil ist auch möglich. Die Akkulaufzeit beträgt ca 8h.

Wie verhält sich das Ding nun im realen Betrieb: zunächst mal geht das Koppeln ziemlich easy und, richtig nett: es können sich gleichzeitig zwei Geräte zu dem Transceiver verbinden.

Wenn man sich mit Bluetooth etwa länger beschäftigt, dann kommt zwangsläufig das Thema Latenz auf. Bei diesem Gerät gibt es leider eine kleine Latenz, die aber wirklich kaum merklich ist. Extrem positiv fand ich das Detail, dass man über die Lautstärkeregler am Kopfhörer die Lautstärke des Transceivers anpassen kann. Man kann also den Fernseher voll aufdrehen und dann ganz entspannt am Kopfhörer runter regeln. Es empfiehlt sich sogar es so zu machen, da sonst Rauschen auftreten kann und leise Passagen “absaufen”.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden, vor allem für die sehr günstigen 20€ kann man wohl auch nicht viel falsch machen.

Amazon Produktseite

Günstiger 3D Drucker für Einsteiger 

Schon längere Zeit hat mich das Thema 3D Drucker beschäftigt, aber so ein bisschen fehlte mir noch die persönliche Rechtfertigung, so ein Teil anschaffen zu können. Als dann meine Bastelei mit dem Raspberry pi und dem einen oder anderen technischen Bauteil losging, fiel mir auf, wie unglaublich praktisch es wäre, wenn man sich seine eigenen Gehäuse für diese Gerätschaften bauen könnte.

Eine etwas tiefere Recherche in das Thema ergab dann, dass die Preise massiv gefallen sind und man eigentlich bereits für ca. 180-200€ ein brauchbares Gerät bekommt. Ganz wichtig, ich spreche hier von Eigenbedarf – wer plant, im großen Stil Dinge anzufertigen, sollte vielleicht auf andere Technologien setzen, oder aber sehr viele günstige Drucker anschaffen 😉

Das Problem an den 180-200€ teuren 3D Druckern ist aber, dass man sie komplett zusammenbauen muss. In der Regel wird das jeder technisch halbwegs versierte Mensch hinbekommen, aber man muss die Zeit und die Muße dafür haben. Laut diverser Tutorials und Videos, die ich mir zu den Geräten angesehen habe, kann das schon mal mehrere Tage dauern. Also klapperte ich nochmal alle gängigen Umschlagplätze im Netz ab und irgendwann stach mir ein relativ billig aussehender Drucker ins Auge, der mit ca. 240€ definitiv zu einem der günstigsten Exemplaren zählte. Die Rede ist vom PrintRite Colido DIY 3D. Das Teil sieht ein bisschen aus, als ob er einem Lego Baukasten entsprang, aber das täuscht massiv. Der 3D Drucker hat mit den Druckmaßen von 20x20cm und 17cm in der Höhe eine der größten Druckflächen in diesem sehr niedrigen Preissegment. Diese flache Ebene, auf die der Drucker das Druckmaterial aufträgt, nennt man Druckbett. Der Colido bietet für den niedrigen Preis eine wirklich gute Druckqualität, die sich selbst vor Geräten im vierstelligen Bereich nicht verstecken muss. Und das beste: der Drucker ist innerhalb von ca. 30 Minuten zusammengebaut.

Ein weiteres Kriterium sollten die möglichen Materialien sowie Ersatzteile und Tuning sein. Der Colido bietet eigentlich all das, man kann entsprechend hoch heizen, es besteht die Möglichkeit ein beheiztes Druckbett anzuschliessen und es gibt auch diverse Ersatzteile zum selber Drucken im Netz.

Doch kommen wir zu den Grundlagen: wie funktioniert so ein Drucker, was kann man damit machen und die wichtigste Frage “macht das Spass” oder frustriert so ein Gerät eher?

Der grundsätzliche Aufbau aller 3D Drucker ist in der Regel gleich. Die gröbste Unterscheidung ist das Druckbett: Rund oder viereckig. Über dem Druckbett befindet sich der sogenannte Extruder, aus dem das Druckmaterial in stark erhitzter Form herausgepresst wird. Dieser wiederum hängt meist an Motoren, damit er über das Druckbett bewegt werden kann. Bei einigen Druckern ist auch das Druckbett beweglich, so auch beim Colido.

Wenn man das technische Grundprinzip einfach erklären möchte, dann hilft folgende Vorstellung: Ein 3D Drucker ist prinzipiell eine Heißklebepistole, die mittels Motoren in X und Y Richtung sowie auch auf der Z Achse, also in der Höhe, bewegt werden kann.

Als “Druckmaterialen” kommen diverse Plastik-Arten bzw. Plastik-ähnliche Stoffe zum Einsatz. Das gängigste und einfachste Material ist PLA, welches wie Plastik aussieht und sich auch so anfühlt, aber aus Maisstärke oder auch Kartoffeln hergestellt wird (soweit ich im Netz erfahren habe, sind Lego Teile auch aus diesem Material). PLA ist sehr stabil, ist allerdings nicht sehr wetterfest und hat als größten Nachteil mit ca. 60°C einen relativ niedrigen Temperaturpunkt, bei dem es beginnt sich zu verformen (wichtig: es schmilzt nicht, kann aber seine Form nicht mehr halten). Das schränkt die Nutzbarkeit etwas ein, in der Regel merkt man es aber nicht. Es gibt auch spezielle PLAs, die deutlich höhere Temperaturen aushalten, genauso gibt es auch flexible oder auch transparente Varianten. PLA ist übrigens biologisch abbaubar – was aber nicht heißt, dass ihr es einfach auf den Kompost schmeißen könnt.

Eine deutlich vielseitigere Variante ist ABS, welches ein “echtes” Plastik ist und vor allem die negativen Punkte von PLA aufgreift. Es ist wetterfest und hält Temperaturen von bis zu 110°C stand. Nachteilig ist, dass man auf jeden Fall ein beheiztes Druckbett benötigt und den Extruder ordentlich hoch heizen muss. Man kann übrigens auch Metalle, Holz und auch Stoffe “Drucken”. Damit habe ich mich allerdings noch nicht weiter beschäftigt.

Da das beheizte Druckbett nun schon mehrfach angesprochen wurde: warum brauche ich das? Beginnt man mit seinem 3D Drucker die ersten Objekte zu drucken, dann kann sich relativ schnell Frust einstellen. Denn während oder nach dem Druck kann es passieren, dass sich das gedruckte Objekt verformt, vor allem, wenn es sich um lange bzw. große Flächen handelt. Der Grund dafür ist das sogenannte “Bending”, also das “verbiegen” (siehe Bild über diesem Absatz, das Objekt sollte eigentlich flach auf dem Tisch liegen). Da PLA z.B. mit 200-220°C aus dem Extruder kommt und dann extrem schnell abkühlt, “arbeitet” das Material natürlich und zieht sich beim abkühlen zusammen. Erschwerend kommt hinzu, dass bei einer z.B. 10x10cm grossen Fläche das Material nur Bahn für Bahn und nicht gleichzeitig aufgetragen wird und somit unterschiedliche Temperaturen auf dieser Fläche herrschen. Das kann dafür sorgen, dass sich die Flächen mehrere Millimeter oder sogar Zentimeter verziehen. Mega unschön. Das beheizte Druckbett wirkt diesem Effekt entgegen, indem das Druckmaterial nicht auf eine “kalte” Druckfläche gedrückt wird, sondern eben auf eine ca. 50°C oder höher erhitzte Platte. Der Effekt ist nun, dass die Differenz der Temperatur nicht mehr so groß ist und das Material nach dem Druck gleichmäßig abkühlen kann. Nachteilig ist hier auf jeden Fall, dass der Stromverbrauch beim Druck deutlich ansteigt, die Platten heizen gerne mal mit 100W und mehr.

Will man die Kosten erstmal niedrig halten, kann man dem Bending auch in der Konstruktion seiner Objekte entgegenwirken, indem man lange und gerade Flächen vermeidet. Abgerundete Ecken oder gar runde Objektformen können wahre Wunder wirken.

Womit wir zum Thema Konstruktion kommen. Für den wirklich schnellen Einstieg und sehr schnelle Erfolgserlebnisse sollte man auf thingiverse.com vorbei schauen. Es gibt noch mehr derartige Seiten, aber hier findet man nahezu alles – und das vor allem kostenlos. thingiverse.com ist ein Teilekatalog, zu dem jeder beitragen kann. Man findet dort von Ersatzteilen über Spielzeug bis hin zu Kerzenständern so ziemlich alles. Es gibt meist Beispielbilder, wie die gedruckten Objekte aussehen werden und was man beim Druck beachten muss. Das gängigste Austauschformat für druckbare Gegenstände ist “stl”, welches man dann eben hier downloaden kann.

So richtig spannend wird aus meiner Sicht der 3D Druck aber erst, wenn man wirklich selbst konstruieren und somit tatsächlich einmalige Dinge schaffen kann. Ich selbst verwende dafür das kostenlose und freie 3D Werkzeug “Blender“, welches eigentlich für 3D Rendering und Filme gedacht ist. Aber es kann eben auch Objekte in das “stl” Format exportieren. Alternativ kann man auch mit vielen CAD Anwendungen oder anderen 3D Programmen arbeiten. Da die Extruder meist eine Düse mit 0,4 bis hin zu 0,1mm Öffnung haben, kann man bei der Konstruktion von Objekten millimetergenau arbeiten.

Hat man nun die “stl” Datei entweder heruntergeladen oder selbst konstruiert, muss diese nun noch durch den sogenannten “Slicer” gejagt werden, damit ein für den Drucker verständliches Format heraus kommt – der Gcode. Da es nicht so viele verschiedene 3D Drucker Firmwares gibt, gibt es auch nicht so viele verschiedene Slicer Programme, und diese sind fast alle auch untereinander kompatibel. Ich verwende für meine Drucke die Steuersoftware Repetier, in Kombination damit bietet es sich an, den Slicer “Slic3r” zu verwenden. Zwar gab es für diese Software schon lange kein Update mehr, aber sie funktioniert ganz gut. Die Slicer Software muss zunächst konfiguriert werden – sie benötigt Angaben, welche Art von Drucker wir haben, welche Firmware verwendet wird, ob wir ein beheiztes Druckbett haben, welches Material bei welchen Temperaturen verarbeiten wollen und vieles mehr.

Mit all diesen Informationen schaut sich der Slicer nun das zu druckende Objekt an, erkennt die Außenseiten und die innenliegenden Flächen, und beginnt dann darauf basierend die konkreten Anweisungen für den Drucker zu erstellen. Dabei wird die ganze Zeit mit Druckercodes und Koordinaten gearbeitet. So wird Schicht für Schicht das Objekt berechnet. Der Slicer versucht auch, den Materialeinsatz stark zu reduzieren, indem große innenliegende Teile nicht komplett gefüllt werden, sondern z.B. mit einem sparsamen Bienenwabenmustern ausgefüllt werden. Dadurch verliert das Objekt nicht an Stabilität.

Bei der Konstruktion muss man das Prinzip des Druckers immer im Hinterkopf behalten – Objekte mit einem starken Überhang sind schwierig zu drucken, da der Drucker ja nur Schichten aufeinander setzt. Beispiel:

Aber auch hier gibt es Abhilfe. Der Slicer kann sogenanntes “Support Material” mit einrechnen. Das sind Stützstrukturen, die in den Gcode eingefügt werden und auch mit gedruckt werden. Die Strukturen sind sehr einfach aufgebaut, benötigen nicht zu viel Druckmaterial und, das ist der Clou, berühren das zu druckende Objekt nur ganz leicht. Somit sind sie nach dem Druck sehr einfach abzutrennen. Korrekt abgestützt kann man nun auch Objekte mit Überhang drucken:

Neben dem Support Material kann der Slicer auch noch eine “Brim” einfügen – damit wird einfach nur die erste Schicht und somit die Grundfläche des Objektes stark vergrößert. Das ist erforderlich, wenn euer Objekt nur sehr wenig Berührung mit der Druckplatte hat – denkt z.B. an eine menschliche Figur oder ein Tier, bei dem nur die Füße auf der Druckplatte aufsetzen. Man sagt dem Slicer einfach, wie stark die Vergrößerung sein soll, und er erweitert dann die Fläche um das zu druckende Objekt um diesen Wert. Damit wird die Haftung extrem gesteigert. Und das ist wichtig, da das Objekt sich keinesfalls während des Drucks bewegen darf.

Der geschmolzene Dart Vader Helm war mein bisher heftigster Druck, alleine um das Support Material und die umliegende Brim zu entfernen habe ich über 30 Minuten benötigt.

Bevor man nun los drucken kann, muss das Gerät noch kalibriert werden. Zum einen ist wichtig, dass die X und Y Achsen perfekt ausgerichtet sind (wirklich perfekt!), da sonst der Extruder auf dem Druckbett in unterschiedlicher Höhe lang fährt. Der zweite Faktor ist das “Leveling”, mit dem man die niedrigste Position der Z Achse kalibriert. Dabei fährt man den Extruder auf seine “Home Position”, also Stufe 0. Diese Stufe 0 sollte extrem niedrig über dem Druckbett sein, wir reden hier von unter einem mm. Beim Colido ist dafür eine Art Visitenkarte mit dabei, die man auf das Druckbett legen kann. Der Extruder muss diese Karte leicht andrücken. Es gibt viele Nutzer, die leveln noch feiner und nutzen dafür einfache extrem dünne Kassenzettel. Habt ihr die richtige Position gefunden, ist es wichtig, den Extruder über das komplette Druckbett zu schieben und zu prüfen, ob die Höhe überall gleich ist. Ihr kontrolliert damit quasi die Waage von X-und Y-Achse. Wichtig ist: der Extruder darf nicht ZU niedrig eingestellt sein, da er sonst das Druckbett beschädigt. Bewegt man den Drucker nach der Kalibrierung nicht mehr vom Fleck, muss man die Kalibrierung eigentlich auch nur einmalig machen.

In diesem Beispiel hatte ich die Höhe falsch kalibriert (rechts) – ihr seht, dass die einzelnen Bahnen extrem deutlich zu erkennen sind und nicht richtig auf die Bodenplatte gepresst wurden. Dadurch kommt es dann zu Lücken, die man an den äußeren Aussparungen für die 4 Schrauben sowie um die Löcher in der Mitte sehr gut sehen kann. Das linke Objekt hat nahezu keine Riffelung, weil es korrekt angedrückt und somit schön flach gedruckt wurde.

WICHTIG: mit diesen beiden Kalibrierungen steht und fällt das Druckergebnis! Man kann es nicht oft genug sagen. Sind diese beiden Einstellungen korrekt, druckt der Drucker auch richtig und es gibt keinen Frust. Hält das Material der ersten Druckschicht nicht auf der Druckplatte, dann ist eine der beiden Einstellungen falsch.

Beim Colido ist die Druckplatte auch aus Plastik, wird aber bereits mit BlueTape, also blauem Malerkrepp, beklebt geliefert. Zumindest bei mir was das sehr minderwertig, sodass ich das Zeug mühevoll abgekratzt habe und dann selbst mit BlueTape neu geklebt habe. Der Unterschied in der Haftung war riesig.

Pro-Tip: wenn das Malerkrepp aufgeklebt ist, geht da mal ordentlich mit Schleifpapier drüber. Man wird es nicht glauben, aber was die Haftung der Druckobjekte angeht ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich bekomme die Objekte teilweise kaum von der Fläche – so muss es aber auch sein. Andernfalls besteht immer die Gefahr, dass das Druckobjekt eben verrutscht.

Nach den ersten Druck-Versuchen habe ich übrigens direkt den Repetier Server auf einen Raspberry Pi installiert und kann nun endlich über das Netzwerk von jedem beliebigen Gerät aus Druckvorgänge starten sowie den Drucker steuern. Andernfalls muss der Rechner immer mit laufen. Der Colido wird über USB angeschlossen, hat aber auch noch einen SD Karten Slot. Den habe ich bisher noch nicht verwendet. Der bequemste und einfachste Weg ist tatsächlich der Einsatz eines Raspberry Pi Mini Computers.

Um auf die letzte Frage nach dem Spassfaktor einzugehen: das Teil macht mega Laune, ja ich bin der Meinung, dass jeder Haushalt so ein Gerät haben sollte. Man kann sich damit sehr einfach die Dinge bauen, die man benötigt, und das millimetergenau. In der standard Ausführung haben die meisten 3D Drucker eine Druckspitze mit 0,4mm Durchmesser, es gibt aber auch Düsen mit bis zu 0,1mm Durchmesser. Je kleiner die Düse, desto feiner kann man natürlich drucken, desto länger dauert aber natürlich der Druck. Zusätzlich kann man im Slicer die Höhe der Schichten angeben – 0,4mm ist hier bereits relativ viel, man kann dann klar die Riffelung auf Flächen sehen. Dafür wird aber auch schnell gedruckt. Geht man auf 0,2mm Schichthöhe runter, werden Flächen bereits sehr glatt und sehen deutlich hochwertiger aus. Zumindest beim Colido sollte man aber nicht auf weniger als 0,2mm gehen, denn dann werden die Schichten so fein, dass der Drucker eher anfängt Fehler zu machen.

Und da sind wir beim Thema Druckzeit: man sollte schon etwas Zeit einplanen oder Objekte so bauen, dass mit möglichst wenig Materialeinsatz gearbeitet werden kann. Selbst einfache Objekte dauern in der Regel mindestens 30 Minuten, und es geht sehr schnell bis rauf zu mehreren Stunden. Man wird mit der Zeit sehr kreativ und denkt bei der Konstruktion um, und dann passt es auch mit den Zeiten.

Fazit

Wenn euch das Thema 3D Drucker schon immer interessiert hat, dann ist jetzt der Zeitpunkt, in dieses Hobby einzusteigen. Es macht mega viel Spaß und vor allem hat man die Möglichkeit, ziemlich viele verschiedene Unikate anzufertigen. Und wenn mal einfache Plastikteile oder das Spielzeug der Kinder kaputt geht, so kann man sich schnell selbst behelfen, anstatt ständig alles neu zu kaufen.

[Test] Sigma 50mm 1.4 DG HSM Art

Im letzten Jahr hat sich mir mal wieder die Möglichkeit geboten, von Sigma ein Objektiv für einen Test auszuleihen – es handelte sich um das von mir schon lang ersehnte 50mm 1.4 DG Objektiv aus der Art Reihe.

Ich denke, dass ich zu dieser Reihe nicht mehr viel sagen muss. Nachdem ich hiermit das 4. Objektiv mit diesem Namen zum Testen da hatte, würde ich die Teile mittlerweile blind kaufen. Die Optiken sind so herausragend und stehen mitdestens auf Canon L Niveau und höher. In jeder Situation liefern sie auch bei Offenblende scharfe Ergebnisse – so, wie man es eigentlich von jedem Objektiv erwartet.

Aber kommen wir zum 50mm zurück. Warum habe ich mich darauf besonders gefreut? Wer meine Fotografie schon etwas länger beobachtet, dem wird aufgefallen sein, dass ich größtenteils nur mit dieser Standard Brennweite fotografiere. Ich habe es bereits mit meinen Crop Kameras geliebt, aber so richtig Klick hat es dann an der Vollformat gemacht. In meinen Augen ist 50mm die ideale Brennweite für so ziemlich alle Situationen. Umso besser wird diese universelle Einsetzbarkeit noch, wenn die entsprechende Lichtstärke da ist. Und 1.4 ist schon recht ordentlich. Klar, es gibt noch 1.2 von Canon und die Olympus Freunde dürfen sogar mit Optiken spielen, die Blenden jenseits der 1 ermöglichen – aber man kann nicht alles haben 😉

Das Objetkiv ist, wie schon gesagt, nahtlos in die Reihe der Art Objektive von Sigma einzuordnen: hochwertig, schwer, groß, wuchtig, exzelent verarbeitet. Man hat sofort den Eindruck, einen wirklichen Gegenwert für sein Geld bekommen zu haben – ohne Angst haben zu müssen, dass es beim kleinsten Rempler kaputt geht. Dazu trägt auch die stabile Sonnenblende bei, die eben nicht aus billigem Plastik ist wie bei Canon. Der Ultraschallmotor sorgt für den schnellen, aber dennoch kaum hörbaren Fokus.

Das Objektiv ist sehr wuchtig, was natürlich negativ für den Komfort ist. Aber die optische Leistung entschädigt umso mehr. Nach den ersten paar Fotos war bereits klar: diese Linse wird demnächst gekauft. Mit einem Preis von derzeit etwas über 800€ sicher kein Schnäppchen, aber noch mal deutlich günstiger als das 50mm 1.2 von Canon. Auch wenn ich mich wiederhole: die optische Qualität ist herausragend. Es macht so viel Spass, ohne Hemmungen fest mit der Offenblende zu fotografieren und sich keine Sorgen zu machen, ob das mit dem Fokus noch klappt. Hinzu kommt ein sehr harmonisches und ruhiges Bokeh. Die Bilder sehen einfach nur toll aus.

Fazit: Die Linse ist eine absolute Empfehlung. Der Preis ist happig, aber doch sehr angemessen und man hat mit den 50mm einen idealen, sehr flexiblen Begleiter für fast jede Fotosituation.

Anbei habe ich noch ein paar Beispielbilder gepackt, die ich mit dem Objektiv geschossen habe (Kamera: Eos 6D):

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50mm 1.4

 

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50mm 1.4

 

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50mm 2.8

 

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50mm 2.8

 

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50mm 1.4

 

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50mm 1.4

 

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50mm 1.4

 

Was kann ich mit meiner Pebble Smartwatch alles anstellen?

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Mein persönliches Mitbringsel aus New York war die Smartwatch Pebble. Lange hatte ich schon ein Auge darauf geworfen, aber die Lieferung nach Deutschland war riskant – der Zoll mochte das Teil nicht. Vor wenigen Wochen änderte sich dies nun, und man kann auch über die offizielle Seite die Pebble nach Deutschland liefern lassen. Aber warum mehr zahlen, wenn man den Dollar-Kurs noch mitnehmen kann? So hat mich die Pebble nur ca. 120€ statt den derzeit 160€ bei Amazon bezahlt.

Anders als andere Smartwatches hat die Pebble kein hochwertiges Farbdisplay, sondern eine Art e-Ink Display – so, wie man es auch vom Kindle her kennt. Aber dieses Display hat eine relativ gute Bildwiederholungsrate von ca 10 Bildern die Sekunde, womit man schon ein paar nette Animationen darstellen kann. Das komplette System kann mit eigenen Apps und alternativen Uhren, den sog. Watchfaces, erweitert werden. Dazu benötigt man nur die entsprechende Pebble App auf seinem Smartphone. Dort integriert ist dann eine Art AppStore, der die komplett kostenlosen Apps und Watchfaces anbietet. Mittels dieser IOS/Android App werden auch gleich die Daten mit der Uhr ausgetauscht, neue Apps und Watchfaces auf die 8 Slots der Uhr verteilt oder auch gelöscht. Außerdem kann man für Apps und Watchfaces, die noch zusätzliche Einstellungen benötigen, diese hier ganz einfach setzen.

Ihr hört richtig – die Pebble hat keinen wirklichen internen Speicher, sondern einfach nur Slots. Zunächst erscheint das ein bisschen wenig, aber mit der Zeit findet man die persönlichen Favoriten. Viele Apps laufen eigenständig (also nur auf der Uhr), einige benötigen aber auch Partner Apps auf dem Smartphone. In der Regel kosten diese dann Geld und es scheint mir so, als ob das teilweise auch überhaupt der Existenzgrund dieser zusätzlichen Apps ist.

Die Pebble hat übrigens bereits drei Watchfaces vorinstalliert, die von den 8 Slots ausgenommen sind. Ihr könnt also bis zu 11 Uhren gleichzeitig drauf haben. Mit dabei sind eine klassische Zeiger-Uhr, eine normale Digitalanzeige und die Anzeige in Worten (“quarter past eleven”) – letztere ist leider nur englisch. Per Custom-Firmware kann man die Standard Watchfaces übrigens entfernen. Dazu später mehr. Die Watchfaces sind prinzipiell auch nur Apps, sie können neben der Anzeige der Uhrzeit auch andere Funktionen erfüllen. Eine meiner Uhren zeigt z.B. die gelaufenen Schritte und die Zeiten, in denen ich sitze, gehe, renne oder Auto fahre, an.

Die Pebble Apps umfassen nützliche Helfer wie z.B. Währungsrechner (hat mir mit dem Dollar sehr geholfen), Navigationshilfen, Kompass, Stoppuhren, Schrittzähler, Spiele (ja, auch Flappy Bird gibt es hier 😉 ) usw.
Es gibt auch nette Helfer, die einfach nur eine URL anfragen und das zurückgeleitete JSON ausgeben. Damit habe ich mir z.b. einen persönlichen Abfahrtsmonitor für die für mich relevanten Busse und Bahnen erstellt.

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Das Ökosystem von Pebble ist großartig. Selbst die Entwicklung ist idiotensicher – man kann sie nämlich komplett über die Cloud erledigen. Über cloudpebble.net kann man direkt im Browser coden und muss sich nicht – wie in der Headline schön beschrieben – um Dinge wie Linux, Compiler, Python usw. kümmern. Man drückt einfach auf Play, die App/Watchface wird auf den Servern von Pebble kompiliert und anschließend automatisch auf deine eigene Pebble übertragen. Natürlich inkl. Debugging-Rückkanal im Browser. Ich habe bisher noch nichts vergleichbares und derart integriertes gesehen. Hier können sich viele Hersteller ne ordentliche Scheibe abschneiden!

Und als wäre das noch nicht genug gibt es auch die Möglichkeit, Custom-Firmwares auf dem Teil zu installieren. Unter pebblebits.com/firmware/ kann man sich seine Wunschfirmware zusammenklicken, bekommt die fertige Firmware als Download und kann diese dann direkt per Pebble App auf die Uhr spielen. Ich konnte das komplett auf dem Handy und ohne Rechner machen. Auch hier: das ist der Hammer!

Übrigens ist die Pebble eines der Produkte, für die man Plattformen wie Kickstarter und co. lieben sollte. Sie wurde durch Crowdfunding überhaupt erst möglich gemacht und zeigt nun, dass sie auch erfolgreich verkauft werden kann.

Mein Fazit: mit Smartwatches tut sich gerade ein sehr geiles neues Feld auf – und die Pebble macht da schon mal einen sehr guten Wurf. Ich weiß, dass es bereits deutlich bessere Smartwatches gibt – aber das Preis-Leistung Verhältnis IST hier das beste, was ich finden konnte. Und man darf nicht vergessen: die Pebble ist die derzeit einzige Smartwatch, bei der der Akku mehrere Tage durchhält. Nachdem Apple gestern nun seine neue “Apple Watch” vorgestellt hat, kann man annehmen, dass dieser Markt nun ordentlichen Zulauf bekommen wird. Damit werden auch die Preise im Allgemeinen fallen. Ich denke, dass die Pebble hier durch ihren deutlich anderen Ansatz und der damit verbundenen Sparsamkeit gut punkten wird. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Kaufempfehlung!

[Test] Sigma DP1 Merrill und Sigma DP3 Merrill

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Mein Haus-und-Hof-Testgeräte-Lieferant Sigma hat mich dieses mal mit gleich 2 Spielzeugen glücklich gemacht: der Sigma DP1 Merrill und Sigma DP3 Merrill.

Das Merrill ist nicht irgendein hübscher Beiname, sondern sagt etwas sehr wichtiges aus: beide Kameras verfügen nicht über einen herkömmlichen Bildsensor mit Beyer Filter, sondern über einen Foveon Sensor von Dick Merrill. Ein normaler CMOS Sensor spaltet das einfallende Licht mittels eines Prismas auf die 3 Grundfarben und wirft sie dann auf eine einzelne Sensorfläche. Die einzelnen Farben werden dort interpoliert. Bei dieser Konstruktion kann es aber zu Moirés, also Bildfehlern bei nahe aneinanderreihenden Linien kommen. Daher ist ein Moiré Filter, also eben jener Beyer Filter, in nahezu allen modernen Kameras notwendig, der gleichzeitig aber auch die Schärfe verringert. Anders als normale Sensoren besteht der Foveon effektiv aus drei halbtransparenten Sensoren, die jeweils eine Grundfarbe abdecken und diese direkt aufnehmen – also nicht interpolieren. Somit kann für jede der drei Grundfarben die exakte Helligkeit ermittelt werden. Aufgrund dieser Konstruktion kann auf den Beyer Filter verzichtet werden und es werden alle Grundfarben deutlich besser – also schärfer – aufgezeichnet.

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Das erstmal zu den technischen Grundlagen. Wenn mich jemand nach einer der beiden Kameras fragt, dann werde ich übrigens folgendes antworten: das sind die schlimmsten Kameras, die mir bisher untergekommen sind – kein Objektivwechsel möglich + Festbrennweite, furchtbares Rauschen bereits ab ISO 800, sehr hoher Stromverbrauch (ein Akku schafft ungefähr 50-100 Bilder, von Haus aus werden bereits 2 Akkus mitgeliefert!), kein Sucher, braucht ca. 10 Sekunden um ein Bild abzuspeichern, verbraucht pro RAW Bild über 50mb bei 14mpixel großen Bildern, wird NICHT von Lightroom unterstützt, RAW Bilder können nur im extra RAW Tool entwickelt werden. ABER: die Kameras machen die schärfsten Bilder, die mir bisher untergekommen sind. Sprich, tagsüber bei gutem Licht, stecken beide Kameras selbst meine Vollformat DSLR locker in die Tasche. Und das ist ziemlich beeindruckend. Selbst bei 100% Zoom in das Bild erhält man noch gestochen scharfe Bilder. Es handelt sich also um eine Schönwetterkamera, die dann aber ihre volle Stärke ausspielen kann.

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Die nicht vorhandene Möglichkeit, die Objektive wechseln zu können, kann man noch verkraften. Die extreme ISO Anfälligkeit jedoch ist echt krass. Man muss entschuldigend dazu sagen, dass die RAW Software sehr gute Filter hat, um selbst krasses Rauschen weg zu bügeln, jedoch leidet dann natürlich auch die Bildqualität. Man merkt eben, dass der völlig andere Sensor auch seine Schwächen hat.

Die DP1 wird mit einem 19mm 1:2.8 Objektiv ausgeliefert, welches aufgrund des Crop Faktors von 1,7 ca. 32mm Kleinbild entspricht. Die DP3 kommt mit 50mm 1:2.8 daher – was 85mm Kleinbild entspricht. Mir persönlich sagt daher eher die DP1 zu, weil der relativ weite Blickwinkel oft vorteilhafter ist. Aus unerfindlichen Gründen habe ich trotzdem mehr Bilder mit der DP3 geschossen 😉

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Der hohe Stromverbrauch ist jedoch nicht zu entschuldigen. Hier könnte man entweder auf größere Akkus oder aber bessere Stromsparmechanismen setzen. Andere Kameras schaffen das auch. Aber es ist zumindest zuvorkommend, das der Kamera bereits 2 Akkus beiliegen. Ein optischer Sucher und selbst eine elektronische Variante würden hier deutlich helfen, denn der Haupt-Stromfresser ist nahezu immer ein großes Display. Es gibt zwar einen optischen Sucher zum Aufstecken, jedoch ist dieser meiner Meinung nach völlig nutzlos: er ist rein passiv, man kann damit also weder Fokussieren noch sieht man den Einfluss der Blende auf das Bild. Ich weiß nicht, warum man dafür Geld ausgeben sollte. Auch der unförmige Aufsteckblitz ist etwas gewöhnungsbedürftig, verrichtet seinen Dienst aber sehr gut.

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Die Speicherzeit für neu geschossene Bilder hat mich erschreckt. Ich dachte erst, es liegt an einer zu langsamen Speicherkarte (es sind übrigens SD(HC)-Karten), aber nachdem ich auch diese getauscht hatte, änderte sich hier nichts. Ein Bild braucht ca. 5 -10 Sekunden zum Speichern. Man kann während dieser Zeit weitere Bilder schießen, aber der hierfür vorgesehene Zwischenspeicher fasst nur 7 Bilder. Sobald der Zwischenspeicher voll ist, muss man warten. An sich finde ich das Verhalten der Kamera nicht schlimm – was aber wirklich stört, ist, dass man während des Speichervorgangs das eben geschossene Bild nicht ansehen kann. Man sieht zwar die übliche Rückblende, aber danach muss man warten, bis ALLE Bilder fertig geschrieben sind, bevor man in den Ansichtsmodus wechseln kann. In der täglichen Nutzung ist mir das besonders negativ aufgefallen.

Und zu guter letzt die fehlende Lightroom Unterstützung bzw. die alternative Software. Da ist Sigma sicher in der Zwickmühle, da die RAW Bilder durch den andersartigen Sensor scheinbar auch in völlig anderer Form vorliegen, als es bei normalen CMOS Sensoren der Fall ist. Adobe wird aufgrund der geringen Nutzerzahl keine Arbeit in das Lesen des speziellen Formates stecken. Warum Sigma allerdings die Energie in eine eigene Software steckt, anstatt einen eigenen Reader bzw. Converter für Lightroom zu bauen, verstehe ich nicht. Mein Workflow – und auch der vieler anderer Fotografen – ist nunmal Lightroom oder Aperture. Ich möchte kein weiteres Tool haben, welches mir andere Arbeitsschritte und eine alternative Bildverwaltung aufzwingt. Sieht man über diese Probleme mal hinweg, dann ist das kostenlose Sigma Photo Pro ganz passabel, denn man kann alle nötigen Einstellungen treffen. Aber selbst ein simpler Beschnitt oder eine Rotation des Bildes ist nicht möglich. Also heißt es: Bild entwickeln und dann ab zu Photoshop zur Korrektur.

Nachdem ich nun so viel Kritik an den Kameras lassen musste, so steht da noch immer der riesige Vorteil der überwältigenden Schärfe und Qualität gegenüber. Für mittlerweile nicht mal 500€ bekommt man hier eine Kamera, die auf dem gleichen Niveau einer Vollformat Kamera und darüber hinaus mitspielt. Teilweise sind die Bilder so scharf, dass wiederum ein höherer Anspruch an das Make-Up gestellt wird. Hat man sich allerdings daran gewöhnt, kann man mit der Kamera herausragende Bilder machen.

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Die Menüführung beider Kameras entspricht dem aktuellen Stand des Kameramarktes: man findet die üblichen Einstellungen in einem geordneten Menü sowie alle nötigen Infos auf dem Aufnahmebildschirm. Zusätzlich kann man sich natürlich auch die Gitternetzlinien für eine optimale Bildkomposition anzeigen lassen. Neben dem umfangreichen Menü gibt es noch die sog. Quick-Settings, mit denen man relativ schnell bestimmte Einstellungen wie z.B. die ISO Empfindlichkeit anpassen kann.

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Fazit

Das Fazit zu dieser Kamera fällt mir wirklich sehr schwer. EIGENTLICH ist es eine extrem gute Kamera – da gibt es meiner Meinung nach kaum bis nichts vergleichbares in einem derart niedrigen Preisniveau. Aber die Negativpunkte sind ziemlich einschneidend. Für mich persönlich ist die nicht vorhandene Möglichkeit, Lightroom zur Bearbeitung verwenden zu können der größte Negativpunkt. Alle anderen Nachteile finde ich verschmerzbar, denn kaum jemand wird sich eine derartige Kamera einzeln ohne eine andere Kamera als Alternative kaufen.

Und nun noch ein paar Bilder, die ich mit beiden Bilder geschossen habe. Fangen wir mit der DP1 an:

_SDI0127 _SDI0144 _SDI0156

 

Und hier die DP3:

SDIM0154 SDIM0195 SDIM0206 SDIM0223 SDIM0226 SDIM0202 SDIM0203

[Test] Fuji X-E1 Systemkamera

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Nachdem ich nun bereits Kameras von Sony, Canon und Olympus getestet habe, fehlte mir noch ein Model der sagenumwobenen Fuji X Reihe. Meine Anfragen bei Fuji nach einem Testmodel blieben leider immer wieder unbeantwortet. Also kaufte ich mir die Kamera kurzerhand selbst. Um das Risiko der Fehlinvestition gering zu halten, wählte ich das ältere Model X-E1, welches aber nicht allzu viele Unterschiede zu seinem Nachfolger aufweist.

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Anders als die bereits getestete Olympus OMD handelt es sich bei der Fuji nicht um eine Micro-Four-Thirds Kamera, sondern um einen echten APS-C Sensor. Auch wenn die Kameras mit dem kleineren Sensor viel mittels Bildstabilisatoren und hochwertiger Technik ausgleichen, so muss man doch sagen: ein größerer Sensor ist nunmal einfach ein größerer Sensor. Aber nicht nur auf der technischen Seite, sondern auch in der Optik und Haptik der Kamera selbst schlägt Fuji all seinen unmittelbaren Konkurrenten. Die Kamera sieht extrem Retro aus, ohne altbacken zu wirken. Alle wichtigen Einstellungen sind per analogem Wählrad einstellbar, was einen extrem klaren Workflow ermöglicht. Und man ist sehr schnell!

Zum einen aus Geiz, zum anderen aber auch gewollt, kann ich nicht alle Funktionen der Kamera voll ausnutzen. Der Grund ist relativ einfach: ich verwende ausschließlich “Fremdobjektive” mittels Adapter an der Kamera. Geiz, weil das von mir gewünschte 35mm 1.4 Objektiv gleich mal genauso viel kostet wie die Kamera selbst. Gewollt, weil ich mit dieser Kamera meine Fotografie entschleunigen wollte, indem ich gezwungen werde, manuell zu fokussieren und mir daher vorher zu überlegen, was ich eigentlich fotografieren möchte. Hierzu kann ich bereits sagen: es funktioniert!

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Zum Einsatz kommen all meine Canon EF Objektive sowie ein 28mm Canon FD Objektiv. Die EF Linsen haben das Problem, dass ihre Blende elektronisch eingestellt wird, was an anderen Kameras natürlich nicht funktioniert. Man kann die Blende entweder per Trick an einer EOS setzen und fest stehen lassen, oder aber, man hat wie ich einen Adapter mit eingebauter Blende. Das Immerdrauf ist aber derzeit das Canon FD Objektiv, welches ich günstig bei ebay geschossen habe.

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Ich denke, dass ich zum Thema Menü usw. nicht viele Worte verlieren muss: es funktioniert, ist relativ intuitiv und man ist schnell drin. Sehr nett sind die verschiedenen Hardware Knöpfe, die man teilweise nach den eigenen Vorlieben belegen kann. Richtig cool sind die frei belegbaren Profile, in denen man viele Einstellungen wie ISO, Bildstil, Bildformat usw. hinterlegen kann. Anschließend kann man mittels leicht zu erreichender Q-Taste zwischen diesen Profilen schnell wechseln. Das ganze erinnert stark an die Custom Funktionen von Canon und Nikon DSLRs.

Und nun genug der Äußerlichkeiten: Der Sensor der X-E1 ist sehr rauscharm und schlägt meine EOS 650d um Längen. An die 6d kommt er noch nicht ganz ran, liegt aber in der Nähe. Anders als mein restlicher Kamera Fundus ist die X-E1 mit einem rein elektronischen Sucher ausgestattet. Das ist im ersten Moment noch etwas ungewöhnlich, man lernt ihn aber schnell zu schätzen. Denn der Vorteil ist ganz klar: man kann direkt sehen, wie sich die aktuellen Einstellungen auf das finale Bild auswirken werden. Außerdem kann man sich Hilfselemente wie die Wasserwaage oder das Gitternetz einblenden lassen. Auf der anderen Seite wird die Sicht in dunklen Umgebungen deutlich eingeschränkt – hier sind optische Sucher deutlich im Vorteil.

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Ein erst nachträglich hinzugefügtes Feature der X-E1 ist das so genannte Focus Peaking. Dabei handelt es sich um eine Technik, die durch eine Kontrasterhöhung Kanten besonders hervorhebt und damit dem Fotografen zeigt, wo gerade der Fokus der Kamera liegt. Diese Funktion ist rein für das manuelle Fokussieren gedacht, daher muss man auch vorn an der Kamera den M Modus für das Objektiv aktivieren. Und hier spielt der optische Sucher nun seine Stärke aus: man sieht das Focus Peaking auch in ihm. Das vereinfacht den manuellen Fokussiervorgang enorm. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, das Bild um den Faktor 2 oder 10 zu vergrößern. Damit kann man die Schärfe noch genauer einstellen – und auch dies wieder sowohl auf dem Display als auch im Sucher. Leider kann man derzeit den Focus Peak nicht einfärben. Sony Nex Kameras z.b. zeigen den Fokus wahlweise in knallrot an. Wenn es schnell gehen muss, ist man damit deutlich im Vorteil.

Als letzen Punkt möchte ich noch auf den integrierten Blitz zu sprechen kommen: es hat mich wirklich sehr gefreut, dass Fuji hier eine ähnliche Konstruktion wie bereits Sony in der DSC-RX100 (siehe mein Testbericht) gewählt hat. Durch die flexible Bauweise kann man die Richtung des Blitzes ändern, was dazu führt, dass man wunderbar indirekt blitzen kann. Dieses Feature direkt in der Kamera integriert zu haben und nicht immer extra einen externen Blitz mitschleppen zu müssen ist extrem cool. Auch wenn ich es bisher noch nie verwendet habe 😉

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Fazit
Die Kamera rockt einfach nur. Sie ist genau der Begleiter für unterwegs, den ich mir schon lange gewünscht habe. Sie ist deutlich kleiner als meine DSLR Kameras, bietet aber eine fast gleichwertige Qualität und eine sehr gute ISO Performance. Das hat natürlich auch seinen Preis, und man muss wirklich sagen: günstiger als mit der DSLR Ausrüstung kommt man hier nicht. Das Fotografierfeeling ist auf jeden Fall ein anderes und: es macht einfach riesigen Spaß. Mein Plan, mittels erzwungenem Verzichts des Autofokus meine Fotografie zu entschleunigen, funktioniert übrigens auch. Wie lange ich es durchhalte, wird sich zeigen. Spätestens, wenn ich mein Lanzeitziel, die Leica M9, erreicht habe, werde ich mich daran gewöhnt haben müssen 😉

Anbei noch ein paar Beispielbilder, die ich bisher mit der Kamera geschossen habe:
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[Test] Sigma 120-300mm f2.8 DG OS HSM

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Anmerkung: das für dieses Review verwendete Objektiv wurde mir von Sigma auf Nachfrage kostenlos für zwei Wochen zur Verfügung gestellt.

Das neue Jahr beginnt gleich mit einem weiteren Hardwaretest – und zwar mit der Hassliebe Sigma 120-300mm f2.8 DG OS HSM aus der neuen Sigma Reihe S für “Sports”. Ja, Hassliebe klingt an der Stelle hart, aber ich kann es nicht besser in Worte fassen: dieses Objektiv hat eine so geile Qualität und Optik, dass es mich bei jedem Bild umhaut. Es ist meiner Meinung nach kaum möglich, damit ein “schlechtes” Bild zu machen. Als sehr großer und im wahrsten Sinne des Wortes “gewichtiger” Gegenpart kommt aber die Größe und Masse ins Spiel. Mit ca. 3,5 Kg Eigengewicht hat man hier ziemlich heftig zu schleppen und ohne ordentliche Oberarme muss man sich sehr abmühen, das Objektiv oben zu halten. Doch kommen wir zu den Details.

Wie der Name der Reihe bereits andeutet, ist dieses Objektiv primär für Sportfotografie gedacht. Da ich in diesem Gebiet überhaupt nicht unterwegs bin, habe ich es einfach in meinen üblichen Bildstil eingebaut: Street Fotografie – der denkbar ungünstigste Ansatz, das Teil zu verwenden. Aber was soll ich sagen: die Optik ist der Hammer! Es stimmt einfach alles, was stimmen muss: Brennweite, Blende, Haptik und natürlich der Bildcharakter.

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Aus Sicht der Technik ist das 120-300 ordentlich ausgerüstet: die durchgängige Offenblende von 2.8 sorgt fast immer für genügend Licht und – das ist leider nicht immer der Standard – ist bei der Offenblende bereits knackscharf! Durch die 9 Lamellen der Blende bekommt man bereits ein sehr gut abgerundetes Bokeh – womit man aber noch lange nicht an die Optik der 15 Blendenlamellen eines alten Meyer Görlitz Objektives heran kommt. Es ist eigentlich schade, dass derartige Merkmale heutzutage nicht mehr verbaut werden. Aber das ist jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau, denn das Bokeh ist wie gesagt ziemlich rund und bildet keine Waben, wie man sie von günstigeren Objektiven kennt.

Der eingebaute Bildstabilisator arbeitet extrem gut, sodass selbst bei wenig Licht freihändige Aufnahmen möglich sind. Der Stabilisator beherrscht dabei zwei verschiedene Modi: vollständige Stabilisierung oder vertikale Stabilisierung. Letztere ist für Aufnahmen gedacht, bei denen man “mitzieht” – also z.b. ein Auto in voller Fahrt aufnimmt und dabei die Kamera schwenkt.

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Wie in derartigen Brennweiten-Dimensionen üblich, gibt es auch beim 120-300er einen Schalter, mit dem man den Autofokus Bereich beeinflussen kann – also ob man Objekte die näher oder weiter als 10m entfernt sind scharfstellen oder den kompletten Bereich abdecken möchte. Mit dieser Einstellung kann man den Fokus deutlich beschleunigen. Da ich selten vorher weiß, was ich gleich aufnehmen werde, kam für mich nur der komplette Bereich in Frage. Aber auch hier war der Autofokus flott und vor allem sehr zuverlässig!

Wie bereits von der “Art” Reihe her bekannt, wird auch bei diesem Objektiv sehr viel wert auf Qualität gelegt. Objektive dieser Reihen sind nicht mal ansatzweise mit den sonst üblichen Sigma Optiken, welche öfter einen etwas “günstigeren” Touch haben, vergleichbar. Das komplette Objektiv ist von massivem, in schwarz-matt gehaltenem Metall (vermutlich Alu) umfasst. Selbst die Gegenlichtblende ist aus dem gleichen Material und nicht aus Plastik. Richtig massig ist das verbaute Glas – insgesamt 23 Elemente in 18 Gruppen – welches an der Front einen Durchmesser von über 10 cm aufweist. Der Filterdurchmesser beträgt 105mm.

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Im Lieferumfang ist enthalten: das Objektiv, ein stabiler Köcher für den sicheren Transport, die Gegenlichtblende sowie eine Trageschlaufe, die am Objektiv fest gemacht wird. Die Schlaufe könnte etwas länger sein, ist aber sehr hilfreich für längere Spaziergänge.

Für den Test habe ich das Objektiv durchgängig an der Canon EOS 6D, also an einer Vollformat Kamera, betrieben.

Fazit
Es gibt Momente, da hasse ich die Physik – es ist derzeit leider nicht möglich, derartige Brennweiten mit entsprechend offener Blende in der Größe eines “normalen” Objektives zu realisieren. Kombiniert man das ganze noch mit hochwertigen Materialien und möchte man am Ende noch ein möglichst gleichmäßiges bzw. fehlerfreies Bild erhalten, muss ein Objektiv derartige Ausmaße annehmen. Und das ist sehr schade, denn es wäre ideal für die Street Fotografie. Aber auch für unzählige andere Zwecke.

Dieser grobe Nachteil wird aber mit einer überragenden Qualität aufgehoben. Ich habe erst im letzten Jahr entdeckt, dass nicht nur die rein technischen Werte eines Objektives entscheidend sind, sondern dessen optischer Stil. Jedes 50mm Objektiv mit 2.8er Blende beispielsweise wird unterschiedliche Bilder hervorbringen. Und so ist es auch hier: das 120-300 hat einen wunderbaren und ziemlich einzigartigen Bildcharakter. Es macht einfach unheimlich Spaß, damit zu fotografieren. Punkt.

PS: Das Objektiv kostet derzeit ca. 3000€ auf Amazon, liegt also knapp 1000€ unter der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers.

Und hier noch ein paar Aufnahmen, die ich mit diesem wunderbaren Teil machen konnte:
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[Test] Sigma 18-35mm 1.8 DC HSM Art

Anmerkung: das für dieses Review verwendete Objektiv wurde mir von Sigma auf Nachfrage kostenlos für eine Woche zur Verfügung gestellt.

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Ja ich weiß, in letzter Zeit wird hier viel getestet 😉
Kommen wir nun aber zum dritten und vorerst letzten Fototechnik Review. Sigma hatte sich nochmal bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass das 18-35mm 1.8 DC HSM der Art Reihe nun doch noch zum Ausleihen verfügbar sei und ich es bei Interesse für eine Woche bekommen könnte. Gesagt – getan. Zwei Tage später konnte ich das Objektiv bereits in den Händen halten und war begeistert. So eine hohe Lichtstärke bei einem Zoom Objektiv ist unglaublich.

Doch, ihr kennt das – wir fangen mal wieder von vorn an: bei der Auspackzeremonie kamen, wie auch schon bei der 35mm 1.4 Festbrennweite von Sigma, eine Transporttasche, eine Sonnenblende und natürlich das Objektiv selbst zum Vorschein. Alles machte einen sehr wertigen Eindruck.

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Der Zoom und der Fokusring laufen angenehm weich und so eignet sich auch diese Linse wunderbar für Video aufnahmen. Die Abbildungeleistung ist rein subjektiv sehr gut. Da ich das Objektiv fast ausschließlich an der 6d und somit einer Vollformat Kamera betrieben habe, fiel die Wölbung des Bildes stark auf – allerdings auch nicht stärker, als ich es vom 24mm Canon gewohnt bin und natürlich sollte man bedenken, dass die Wölbung systembedingt ist. Sobald ich die Grenze von 24mm unterschritten hatte, wurden die Ränder des Objektivs sichtbar – was bei einer APS-C Kamera natürlich nicht passiert.

Wie auch schon das 35mm weiß dieses Objektiv absolut zu überzeugen. Besonders die hohe Lichtstärke ist für ein Zoomobjektiv derzeit beispiellos und man ist sehr flexibel. Der Preis für das Objektiv ist bereits stark von der Herstellerempfehlung (999€) abgewichen – bei Amazon bekommt man die Linse bereits für unter 800€. Bevor man viel Geld in deutlich teurere Objektive steckt, bekommt man hier sehr viel für eine relativ angemessene Summe.

Und nun noch ein paar Bilder, die ich mit diesem wunderbaren Objektiv geschossen habe (alle mit der EOS 6D):

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[Test] Olympus E-M5 OM-D Systemkamera

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Anmerkung: die für dieses Review verwendete Kamera wurde mir von Olympus auf Nachfrage kostenlos für eine Woche zur Verfügung gestellt.

In der ersten Septemberwoche diesen Jahres war ausspannen an der Nordsee angesagt – und damit trotzdem keine lange Weile aufkommt, hatte ich mir die E-M5 OM-D Systemkamera von Olympus ausgeliehen. Hintergrund dieses Tests war der weiterhin bei mir bestehende Wunsch, im Urlaub oder bei Freizeitaktivitäten eine kleine Kamera dabei haben zu können, die ähnliche Funktionalität wie meine Spiegelreflexkameras bietet. Systemkameras mit ihrer Möglichkeit, genauso wie die großen Brüder, die Objektive wechseln zu können, kommen mir hier besonders entgegen.

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Zur Ausgangslage: ich bekam am Freitag vor Urlaubsantritt von Olympus das Kit mit dem 12-50mm Objektiv zugesandt. Mit dabei waren: Kamera, Objektiv, ein Akku sowie der Aufsteckblitz. Handbuch, Tragegurt usw. sind ja Standard. Trotz mehrfacher Nachfrage war es leider nicht möglich, dass ich eine sinnvolle Festbrennweite mit einer großen Blende bekomme. Das ist sehr schade, denn mir war da bereits klar, dass der Test damit schwieriger wird als nötig. Das gleiche würde für den Test einer DSLR mit 18-55mm Kitobjektiv gelten.

Die Auspackzeromonie ging wie immer schnell von statten – ich hielt eine sehr wertig wirkende und doch sehr kompakte Kamera in den Händen. An dieser Stelle kann bereits gesagt werden: man bekommt etwas ordentliches für sein Geld. Auf dem Akku war noch etwas Strom drauf und eine passende SD Karte hatte ich schnell zur Hand, also konnte ich direkt ein paar Testfotos machen. Auch hier der erste Eindruck: geht gut von der Hand.

Doch kommen wir erstmal zu den Features: neben der Möglichkeit, die Objektive wechseln zu können, verfügt die Kamera über einen vertikal schwenkbaren Touchscreen (3 Zoll OLED), einen digitalen Sucher, 2 Einstellräder (z.B. Für die Einstellung der Blende und der Verschlusszeit) und 2 belegbare Funktionstasten. Die OM-D kann man in zwei Farben erwerben: schwarz und silber. Das Gehäuse sowie die Objektive sind gegen Spritzwasser und Staub geschützt – was ich verständlicherweise nicht intensiv ausprobiert habe 😉

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Wenn man bisher nur optische Sucher kannte, dann ist so eine digitale Variante erstmal ziemlich gewöhnungsbedürftig. Bei dem Sucher der OM-D sieht man teilweise recht deutlich die einzelnen Pixel, was die Aufnahme nicht in jeder Situation vereinfacht. Er ist aber in jeder Aufnahmesituation so hell gewesen, wie es für die Aufnahme nötig war. Wirklich praktisch sind die integrierten Wasserwaagen für die Horizontale sowie die Vertikale. Außerdem kann man sich die üblichen Infos wie Verschlusszeit, Blende, ISO sowie auch ein live Histogramm anzeigen lassen. Und: die Rückschau des zuletzt getätigten Bildes erfolgt auch direkt im Sucher. Sehr praktisch! Negativ ist mir hier die zu lange Aktivierungszeit aufgefallen. Man hat das Auge bereits am Sucher, dieser benötigt aber noch eine halbe bis eine Sekunde, um aktiv zu werden. Ich hatte in diesem Moment immer das Gefühl, dass der Akku alle war oder ich die Kamera bereits ausgeschalten hatte. Es wirkt auf jeden Fall ziemlich irritierend. Leider ist es auch nicht möglich, den Sucher per Knopfdruck permanent aktiviert zu lassen und auf das große Display zu verzichten. Das hätte das Problem für mich erledigt.

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Das mitgelieferte Kit Objektiv ist sehr ausgeklügelt. Es bietet 2 verschiedene Zoom Arten sowie die Möglichkeit, in einen speziellen Makro Modus zu wechseln. Die Umschaltung zwischen diesen Modi ist sehr intelligent gelöst: man muss dazu einfach nur den Zoomring nach vorne oder hinten ziehen. Ein Sichtfeld zeigt dabei an, in welchem Modus man sich gerade befindet. Die einfache Zoom Methode ist der klassische analoge Zoom, wobei auch hier scheinbar ein Motor zum Einsatz kommt. Die 2. Methode ist ein reiner Motorzoom, bei dem man den Zoomring nur ein Stück nach links bzw. nach rechts drehen kann und dann wie bei einer Videokamera per Motor gezoomt wird. So kann man sich das Objektiv nach seinen Wünschen einstellen. Sehr nett gemacht.

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Kommen wir zum Handling: die Bedienung der Kamera geht relativ leicht von der Hand. – ich brauchte an keiner Stelle das Handbuch zu Rate zu ziehen. Meine Hände würde ich mal als mittelgroß bezeichnen – aber selbst mir lag da zu wenig Kamera in der Hand. Egal wie ich die Hände legte, ich konnte die Kamera nie wirklich sicher und fest halten. Hier haben wir natürlich einen klassischen Teufelskreis: ich will auf der einen Seite Kompaktheit, auf der anderen Seite aber auch etwas zum greifen haben. An dieser Stelle muss ich allerdings zugeben, dass bisher keine kompakte Kamera für mich diese Anforderungen erfüllen konnte. Der optional erhältliche Batteriegriff könnte dieses Problem allerdings vielleicht lösen. Die Anordnung der Rädchen, der Buttons und vor allem des Powerschalters ist gewöhnungsbedürftig.

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Die Bildqualität hat mich leider gar nicht so von den Socken gehauen. Hier würde ich aber einen großen Teil der Kritik auf das Objektiv schieben – eine Blende von 3.5 bis 6.3 ist nicht viel und macht Aufnahmen vor allem im Innenraum schwierig. Selbst in einer gut beleuchteten Gaststätte am Abend kommt die Kamera mit diesem Objektiv an ihre Grenzen, welche sich im Bildrauschen und langen Verschlusszeiten – und somit Bewegungsunschärfe – äußern. Ich muss mich an dieser Stelle natürlich auch fragen: was erwarte ich von so einer Kamera? Wenn ich allerdings den Produktspezifikationen Glauben schenke, dann hat die OM-D einen sehr ausgeklügelten 5 Achsen Bildstabilisator und kann mit seinem 16,1 Megapixel Sensor locker bis ISO 25600 hoch gehen. Die Bilder erscheinen mir dadurch trotzdem nicht sonderlich besser zu werden.

Wirklich begeistert hat mich der Videomodus! Die Kamera ist sehr flott im filmen – vor allem im fokussieren. Das merkt man besonders, wenn man per manuellem Zoom schnell herein- oder herauszoomt. Der Fokus sitzt blitzschnell bzw. wird äußerst schnell angepasst. Die Qualität der Videos am Rechner ist auch sehr gut. Hier hat die Kamera in meinem Test am besten gepunktet. Ein weiteres tolles Feature: wenn man sich die bisher mit der Kamera geschossenen Bilder ansieht, dann kann man wie gewohnt so weit herauszoomen, bis man die Thumbnails der einzelnen Bilder sieht. Zoomt man nun nochmals heraus, dann erscheint ein Kalender, der zeigt, wann welche Bilder geschossen wurden – wählt man einen Tag aus, dann sieht man nur die Bilder, die man zu diesem Zeitpunkt geschossen hat.

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Negativ ist mir der Akku aufgefallen – hier zahlt man den Preis für ein großes Display und einen rein digitalen Sucher. Teilweise bin ich mit 3 Batterie-Balken auf dem Display aus dem Haus gegangen, um dann vielleicht 30-40 Bilder machen zu können und auf einmal keinen Strom mehr zu haben. Da ich nur ein Leihgerät hatte, kann ich nicht sagen, ob der Akku evtl. bereits stark belastet war. Ist man länger unterwegs, dann sollte man immer Ersatzakkus oder aber den optional erhältlichen Batteriegriff verwenden.

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Fazit
Ich bin wirklich hin und her gerissen – die Kompaktheit und die trotzdem viel vorhandenen Funktionen sind wirklich großartig. Allerdings bin ich nicht sicher, ob das in meinen persönlichen Workflow passt. Denn ehrlich gesagt: tagsüber bekomme ich die gleiche Qualität auch mit meinem iPhone hin – Schnappschüsse eben. Sofern vernünftige Objektive oder Adapter verfügbar sind, würde ich mir das ganze nochmal anschauen – aber derzeit heißt es für mich: weiter die schwere Ausrüstung schleppen…

Beispielbilder (nur mit Lightroom bearbeitet):
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