Linux direkt in einem Browser booten

Es gibt immer wieder diese Momente, die mich einfach nur staunen lassen. Wie jetzt z.B., wenn ich einen kompletten PC Simulator auf Basis von Javascript sehe, der direkt in einem Browser läuft und Linux bootet. Was ist das für ein krasser Scheiss?

Wenn man sich ein bisschen mit PC Technik auskennt, dann kann man erahnen wie komplex es sein kann, so etwas zu simulieren. Und dabei wird nicht irgendeine “simple” CPU simuliert – es handelt sich um eine 32 Bit x86 kompatible Implementierung. Da wird also ein Prozessor simuliert (hier natürlich trotzdem in stark eingeschränkter Form), wie er heute noch in sehr großen Teilen zum Einsatz kommt. Theoretisch könnte man darauf auch Windows laufen lassen.

Was erstmal wie ne Spielerrei aussieht, kann durchaus einen Nutzen haben. So ist das System in erster Linie sehr gut für Javascript-Engine-Benchmarks geeignet, aber auch, um etwa x86 Librarys direkt auf dem Clientrechner laufen zu lassen und mit ihnen per API zu kommunizieren. Konkret könnte eine Webseite das System einbinden, und dann per API auf Verschlüsselungsfunktionen von z.B. Linux zurückgreifen. Das ermöglicht eine sichere Verschlüsselung direkt auf dem Clientrechner, bevor die Daten zum Server gesendet werden…

Live ausprobieren könnt ihr das System hier – natürlich mit einem relativ aktuellen Browser…:
bellard.org/jslinux

Technische Details zum System findet ihr hier:
bellard.org/jslinux/tech.html

[App] Wordshot – Übersetzung per Augmented Reality

Eine sehr geile App, die ich zufällig im App-Store entdeckt habe: Wordshot. App starten, den zu übersetzenden Text mit der Kamera einfangen und schon wird die Übersetzung direkt im Kamerabild darübergelegt.

Natürlich funktioniert das nicht immer gleich perfekt, aber von der Geschwindigkeit her ist es schon ganz gut. Wenn die Schrift zu klein ist, dann werden auch die Ergebnisse schlechter – ähnliche Einflüsse hat natürlich auch das verfügbare Licht.

Mögliche Anwendungsgebiete werden in folgendem Spot sehr schön gezeigt:

Die relativ schlechten Bewertungen im Appstore kommen daher, dass die App angeblich Abzocke sei – im kostenlosen Umfang ist bisher nur die Übersetzung zwischen Deutsch und Englisch enthalten. Möchte man mehr sprachen haben, so kostet dies pro Sprache 1,59€. Ich denke, dass das ein fairer Preis ist und man mit der englischen Variante ausreichend testen kann.

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3 Dreams of Black – das interaktive Musikvideo

Mit den modernen Web-Technologien gibt es auch immer bessere Wege, bestehende Medien zu variieren. Und so kommt es auch bei Musikvideos immer mal wieder vor, dass die Künstler Experimente wagen und völlig neue Wege gehen. ROME haben genau dies für ihren Titel “3 Dreams of Black” getan und mittels der WebGL Funktion des Google Chrome Browsers – also der Möglichkeit, direkt die vorhandene 3D Grafikkarte nutzen zu können – ein interaktives Musikvideo erschaffen.

Bereits wenn man ihre Internetseite betritt, kann man mittels Mausbewegung den Flug durch die Wolken steuern – sehr imposante und gut umgesetzte Technik.

Den Knaller bringt allerdings das Musikvideo, welches eine Mischung aus Video und 3D Grafik darstellt. Leider scheint mein Macbook noch nicht ganz ausreichend zu sein, daher gabs bei mir den einen oder anderen Ruckler – aber man kann schon erkennen, was die Macher rüberbringen wollen.

Da die Technologie noch nicht richtig standardisiert bzw. umgesetzt ist, funktioniert das Ganze derzeit nur im Google Chrome Browser in der aktuellsten Variante. Da Browser derzeit glücklicherweise noch kostenlos sind, sollte es nicht das große Problem sein, sich den meiner Meinung nach besten derzeit verfügbaren Browser zu installieren.

Zu finden ist das Video unter www.ro.me.

via engadget.com

[Quicktip] Touchpad Gesten / Rotation unter Photoshop CS4 deaktivieren

Adobe baut ja gerne Innovationen in seine Produktpalette ein – aber schießt auch gerne mal übers Ziel hinaus. So auch bei Photoshop CS4 auf dem Mac: hier wurden Gesten über das Macbook Trackpad ermöglicht, mittels derer man Pinchen/zoomen, aber auch das komplette Dokument rotieren kann. Kann ich pinch&zoom noch nachvollziehen, so fehlt mir ein wirklicher Anwendungsgrund für die Rotation. All das wäre ja kein Problem, wenn man diese Features an- und ausschalten könnte. Aber das wollte Adobe dann wohl doch nicht.

Das eigentlich ärgerliche daran ist aber, dass man die Rotation sehr oft unbeabsichtigt betätigt. Und das kann ziemlich nervig sein. Abhilfe gab es lange Zeit nicht, aber Adobe scheint nun endlich Einsicht gehabt zu haben und hat folgendes Plugin zur Verfügung gestellt:

disable_trackpad_gestures.dmg

Einfach herunterladen und öffnen, anschließend das Plugin nach

/Applications/Adobe Photoshop CS 4/Plugins/

(bzw. im Plugin-Ordner innerhalb des Pfades, wo ihr Photoshop installiert habt) kopieren und Photoshop neu starten. Fertig.

Mit dem Plugin werden sämtliche Touchpadgesten in Photoshop ignoriert.

[App] One Track – Pakettracking für das iPhone

Seit langem haben wir mal wieder eine App Empfehlung: One Track von der EURO-LOG AG – einem Dienstleister für Pakettracking. Da alle größeren Versender wie DHL, DPD, FedEx, GLS, Hermes, TNT und UPS ihr Tracking über die Firma lösen, kann man so praktischerweise mit einer App so ziemlich jedes Paket nachverfolgen. Besonders cool dabei ist: man muss nicht wissen, welcher Versender tätig ist – einfach Trackingnummer eintragen und fertig.

Um ein neues Paket zu erfassen, gibt man einfach die Sendungsnummer in das Suchfeld ein – oder scannt den Barcode mit der Kamera ab. Letzteres geht natürlich nur, wenn ich das Paket selbst versende.

Anschließend kann man die Sendung als eingehend oder ausgehend markieren und evtl. Push-Benachrichtungen aktivieren, wenn das Paket da ist oder sich sein Status geändert hat. Als Bonus kann man sich auf Google Maps den aktuellen Standort anzeigen lassen. Sehr coole Geschichte, die ich euch nicht vorenthalten wollte 😉

Ein kleiner Hinweis noch: manchmal kann es sein, dass man eine Tracking-Nummer zugeschickt bekommt und die App dann sagt, dass unter dieser Nummer keine Sendung hinterlegt sei. Das passiert, wenn der Absender selbst Sendungsnummern erzeugen kann – diese wird dann erst im System erfasst, wenn das Paket abgeholt wurde. In diesem Fall versucht einfach nochmal später, das Paket zu tracken.

One Track Sendungsverfolgung (AppStore Link) One Track Sendungsverfolgung
Hersteller: EURO-LOG AG
Freigabe: 4+
Preis: Gratis Download

Streams aus den ZDF, ARD und Arte Mediatheken speichern

Ich bin ja ein ausgesprochen großer Fan der Mediatheken der öffentlich Rechtlichen – nur leider haben die das blöde Problem, dass der Content nur für begrenzte Zeit verfügbar ist und danach auf Ewigkeiten verschwindet. Das ist besonders traurig, da wir Bürger diesen Content finanziert haben.

Hinzu kommt, dass die Inhalte relativ gut gegen Downloads geschützt sind und es somit nicht ausreicht, den Link zur flv- oder mp4 Datei im Quelltext der Seite zu suchen. Abhilfe schafft das Tool MediathekView. Es scannt die Inhalte der Mediatheken von ARD, ZDF, Arte, 3Sat usw. und listet diese auf. Der Clou ist nun, dass gleich die entsprechenden URLs herausgesucht werden und der Stream mittels VLC Player angesehen werden kann. Alternativ kann man mittels flvStreamer die Flash-Streams von z.B. Arte speichern (RTMP).

Bisher habe ich beide Systeme nur unter Mac getestet, es sollte aber so auch unter Windows und Linux laufen.

Wenn man MediathekView startet und den Button “alle Filme neu laden” betätigt, dann wird die Datenbank der verfügbaren Streams geupdated. Anschließend kann man sich die gewünschten Streams heraussuchen.

Arte z.B. verwendet Flash-Streams, die so nicht direkt mit einem Videoplayer angesehen werden können. Leider hat MediathekView bei mir den VLC Player und flvstream nicht erkannt, also musste ich mir manuell weiterhelfen. Klickt man in Mediathekview mittels Rechtsklick auf einen Film und dann auf “URL kopieren”, dann kann man mittels

flvstreamer [kopierte url] -o zieldatei.flv

den Stream sichern. Leider kam bei mir das Problem auf, dass nach immer ca. 3% der Download abbrach. Man kann dann zwar den Ladevorgang mittels

flvstreamer [kopierte url] -o zieldatei.flv --resume

fortsetzen – aber beim nächsten Fehler bricht der Download wieder ab.

Um das Problem zu umgehen, habe ich ein Script bei forum.ubuntuusers.de gefunden. Ich habe es so modifiziert, damit es Parameter übernimmt und somit universell einsetzbar ist:

getflv.sh
#!/bin/sh
flvstreamer -r $1 -o $2 --resume
Checksum1="$(ls -s $2)"
flvstreamer -r $1 -o $2 --resume
Checksum2="$(ls -s $2)"
echo "$Checksum1"
echo "$Checksum2"
while [ "$Checksum1" != "$Checksum2" ]
do
flvstreamer -r $1 -o $2 --resume
Checksum1="$(ls -s $2)"
flvstreamer -r $1 -o $2 --resume
Checksum2="$(ls -s $2)"
echo "$Checksum1"
echo "$Checksum2"
done

Will man einen Stream laden, dann ruft man

getflv.sh [url (ohne -r)] zieldatei.flv

auf. Das Script startet den Download im Falle eines Abbruchs so lange neu, bis die Datei komplett geladen wurde. Das funktionierte bei mir bisher wunderbar – natürlich nur für Arte Streams.

Einblicke in Googles Rechenzentren

Ich finde es ja sehr interessant zu sehen, wie man große Rechenzentren betreiben kann. Google spielt da sicher in der ersten Reihe mit – denn anders als andere Betreiber bauen sie sogar ihre Server selbst. Google hat eben den Vorteil, dass sehr dedizierte Maschinen verwendet werden, was wiederrum eine starke Optimierung ermöglicht. Interessant ist auch zu sehen, wie man mit Datensicherheit und Datenschutz umgeht.

Sicherlich ist Googles Verhalten nicht in allen Belangen vorbildlich, aber zumindest was die Technik angeht kann man kein schlechtes Wort darüber verlieren.